Schweden

Samstag, 10. Mai 2008

Muskelkater!

Eigentlich wollte ich es Euch ja verheimlichen, aber die Schmerzen in Armen und Beinen lassen sich nicht ignorieren: ich war vorgestern beim "Bodytoning". Dass ich nicht besonders fit bin, war mir durchaus klar, deswegen bin ich ja auch hingegangen. Dass aber so ein bisschen Aerobic mit Gewichtetraining mich dermaßen auspowert, hätte ich nicht gedacht. Meine Arme sind steifer als nach nem Klettertr..effen ;)

Gestern sah das noch anders aus . In den Beinen Muskelkater von den mit Gewichten erschwerten Kniebeugen und in den Armen - nix. Jedenfalls nicht mehr als beim Klettern. Als ich das meiner Kollegin, die am Vorabend auch beim Training war, erzählte, meinte sie: Wart mal bis morgen. Jetzt hab ich den Salat!

Freitag, 9. Mai 2008

Sommer? Klar doch.

In Sachen Wetter hatte ich bei Schweden-Urlauben bisher fast immer Glück. Das "fast" bezieht sich ausgerechnet auf den letzten Aufenthalt, eine zehntägige Fahrradtour durch Südschweden. Stefan und ich sahen am Ankunftstag mal kurz die Sonne und dann hat es mit Unterbrechungen durchgeregnet oder so stark geweht, dass wir mit 40km in 4 Stunden zurückgelegt haben (Strecke Malmö-Trelleborg, falls es jemanden interessiert). Ihr könnt Euch vorstellen, dass Stefans Eindruck von Schweden-Wetter nicht der beste war.

Sein Aufenthalt hier oben im hohen Norden machte das jedoch wieder wett. Noch eine Woche vorher ärgerte ich mich über die vielen Schneeflocken und dachte mit Bauchweh daran, doch mehrere hundert Kilometer Auto fahren zu müssen, wenn wir die Gegend erkunden wollen. Je näher der Mai rückte, desto besser wurde es aber. Als ich Stefan letztendlich in die Arme schließen konnte, waren die Temperaturen schon auf gefühlte 20°C hochgeklettert.

Leider hab ich an diesen Tag nicht aufs Thermometer geschaut, aber allein die Tatsache, dass wir ohne Jacken durch den Schnee gestiefelt sind, spricht für das Prädikat "sehr warm". Links und rechts die Beweisfotos.

Donnerstag, 8. Mai 2008

Walpurgisnacht

Wenn man in Bautzen gross geworden ist, dann freut man sich ausser auf Weihnachten, Ostern und dem eigenen Geburtstag noch mindestens zwei weitere wichtige Tage im Jahr: den 25. Januar und den 30. April. Die Wichtigkeit des ersten Termins – Vogelhochzeit – ist vor allem frühstückskulinarisch bedingt, dann gibt es nämlich Teigvögel, Marzipanvögel, Kuchennester, Schmätzl...

Der zweite Tag, oder besser Abend, ist in und um Bautzen Hexenbrennen. Kennen wir schon als Walpurgisfeuer, mögen jetzt einige sagen. Wir Oberlausitzer entgegnen dem ganz einfach, dass im Harz und sonstwo auf der Welt sicherlich keine Hexen mehr verbrannt werden, oder? Wir sind da nämlich traditionsgebunden, irgendwas, nämlich eine Bastelhexe, muss auf dem Haufen schon angefackelt werden, ein Lagerfeuer kann man schliesslich immer machen...

Nunja, in Schweden konnte ich mit einer Hexe nicht rechnen, insofern war ich froh, dass es überhaupt ein Feuer gab. „Valborgsmässoafton“ gilt hier nämlich auch als kleiner Höhepunkt im Jahr. Mitunter auch als Grund zum frühjährlichen Besäufnis. Davon haben Stefan und ich allerdings nicht viel gesehen, denn irgendwie verpassten wir das „Jugendfeuer“.

Ich wusste von zwei Feuern in Gällivare, die zu Fuss recht gut zu erreichen waren – für den Fall, dass wir was trinken würden. Das erste, im historischen Siedlungsteil Gällivares, sollte um 19:00 Uhr entzündet werden. Als wir halb acht ankamen, standen schon eine Menge Leute, hauptsächlich Familien um den Feuerhaufen herum. Die meisten hatten Gummistiefel an, denn der umliegende Schnee hatte sich durch die Hitze verflüssigt und den Boden in Matsch verwandelt. Ein herrliches Spektakel für die Kinder!

Besonders lang hielt die gemütliche Atmosphäre allerdings nicht an, gegen um neun waren die meisten Familien verschwunden und wundersamerweise fast nur noch Ausländer (passt ja ;)) da. Das Feuer war auch nur noch ein hüfthoher breiter Haufen, sodass Stefan und ich zum nächsten gehen wollten. Als wir – es war ja noch hell – in Richtung des Veranstaltungsortes schauten, sah man aber weder Rauch, noch Personen, dafür aber einen ziemlich grossen Holzhaufen inmitten von Schnee. Da es aber schon halb zehn Uhr abends war, glaubten wir nicht mehr an eine „Spätzündung“ und gingen nach Hause, wo wir uns dann doch noch was Alkoholisches gönnten.

Fazit: netter Haufen, aber an Hexenbrennen kommt’s nicht ran!

Dienstag, 6. Mai 2008

Müde!

Heute morgen bin ich um 5:00 Uhr aufgestanden, nach circa fünf Stunden Schlaf. Der Grund dafür sitzt jetzt in Stockholm-Arlanda auf dem Flughafen und wartet auf den Anschlussflug nach Berlin ;)

Wir hatten eine schöne letzte Woche, über die ich demnächst Auskunft geben werde. Hier mal in Kurzform, was wir alles so gemacht und gesehen haben:

- Walpurgisfeuer im Siedlerviertel Gällivares
- Schneewanderung bei gefühlten 20 Grad Celsius
- Sami-Museum in Jokkmokk
- Strandspaziergang in Lulea
- Teknikens Hus in Lulea
- Kiruna inklusive Erzbergwerk
- "Gone baby gone" und "The bucket list" (beides gute Filme!)

Morgen steh ich dann wieder ganz normal kurz vor sieben auf...

Dienstag, 29. April 2008

"Und... es wird getanzt!"

Wer Frauenfilme mag, aber die Titelzeile noch nicht kennt, sollte sich demnächst einmal “Die Hochzeit meines besten Freundes” ansehen (mit Julia Roberts und Billy Crystal, also wirklich ein Frauenfilm!) Hier geht’s allerdings nicht um Filme, sondern um Schweden und deren Einstellung zum Tanz. Warum? Heute ist „Dansens Dag“!

Da ich ja seit wenigen Wochen immer mittwochs bei den Moonlight Kickers im Quadrat tanze, komme ich heute abend auch in den Genuss, mal öffentlich aufzutreten. Bei der Generalprobe gestern war ich ganz schön erstaunt, wieviele Tanzvereine es doch in dieser Gegend mit knapp 20000 Einwohnern gibt. Im Programm sind ausser uns Linedancern:

- Kinder- und Jugendtanzgruppen (darunter ganz toller Street- und Jazzdance!)
- Folkloretanz
- Bauchtanz
- Russischer Volkstanz (ein Solo einer Russin)
- Drilldans (amerikanisch „Tumbling“, in Bautzen nannten wir sie Majoretten)
- Tango
- Boogie

Übrigens läuft auch im Fernsehen gerade eine Tanzshow, nämlich das DSDS-ähnliche Format „So you think you can dance“. Das Besondere hier: es treten nicht nur Schweden, sondern auch Norweger und Dänen gegeneinander an. Das ist ein herrliches Sprachmischmasch und wundersamer Weise verstehen die sich auch gegenseitig. Für uns Fernsehzuschauer gibt es aber noch Untertitel, wenn die Nichtschweden sprechen.

Sonntag, 27. April 2008

Disko-Traum(a)

Gestern nacht hat mich an meine Jugendzeit in Bautzen erinnert. Als ich noch unter zwanzig und uncool war, weil ich nicht jedes Wochenende in DIE Disko gegangen bin. Und falls ich dann doch mal da war, immer wünschte, auch gefärbte Haare und tonnenweise Make-Up im Gesicht zu haben, weil ich dann nicht mehr so auffällig NATÜRLICH (ihhh!) aussehen würde...

Glücklicherweise wird man älter, gewinnt ein bissl an Selbstbewusstsein und macht sich nix mehr daraus, nicht wie alle anderen in Minirock und Leggins auf einer Party zu erscheinen. Im Gegenteil, jetzt findet man es lustig, welche Leute sich in derart unvorteilhafte Kleidung zwängen. Und solange die Musik gut ist, kann die aufgetakeltste Umgebung nicht am eigenen Wohlbefinden rütteln.

So kam es, dass ich mich gestern mal wieder in eine kleinstädtische Disko wagte, angekündigt als Ski-Abschlussparty und von Bekannten aus der Firma heftigst empfohlen. Mein Mitbewohner und ich waren mit halb zehn natürlich viel zu zeitig da und setzten uns zum Zeitvertreib noch in die Hotellobby (jeder der drei "Clubs" hier ist einem Hotel angeschlossen). Dort vertrieben wir uns die Zeit mit touristischen Planungen für die nächsten Monate, bis draußen immer mehr Taxis vorfuhren und Leute abluden.

Schon beim Anstellen zum Einlass ereilte uns die Vorahnung, dass die Feier eine Übung für die anstehenden Abibälle sein würde - kaum jeman(n)d war auch nur größer als ich! Und mit 1,73m liege ich eigentlich deutlich unter der männlichen Durchschnittsgröße.

Aber egal, die Lokalität war wirklich beeindruckend schön - auf einem Berg gelegen, mit Ausblick über das glitzernde Gällivare im Dauer-Sonnenuntergang (ja, liebe Freunde - so richtig dunkel wird es schon gar nicht mehr). Es gab zwei Tanzflächen, die am Anfang noch unbeschallt waren, und zwei Bars, deren alkoholisches Angebot einladend, die Preise aber wiederum das Gegenteil waren. Wir dachten, mit Bier und Alkopop zumindest im ertragbaren finanziellen Rahmen bleiben zu können und waren dann doch etwas geschockt von folgender Quittung:



Der Wechselkurs liegt übrigens etwa bei 1 € zu 9,3 SEK... Insofern war das der teuerste Bacardi Breezer, den ich je getrunken habe!

Gegen zwölf fing endlich die angekündigte Live-Musik, es spielte eine Band namens "No Hablas" aus Kalix. Ich fand, der Bandname klang recht vielversprechend - dass sich dahinter eine Coverband aus Männern um die vierzig verbirgt, konnte ja keiner ahnen. Die Schweden tanzten jedenfalls wie wild zu Songs wie "The eye of the tiger" und "Let me entertain you". Als ich mich irgendwann davon überzeugt hatte, dass es nicht mehr besser wird, traute ich mich auf den Techno-Dancefloor, der mit ca. 8 Tänzern auch nicht so toll bestückt war. Wir gingen noch zweimal hoch (Band) und runter (Techno), bevor wir uns auf den Heimweg machten.

Alles in allem war es doch ein recht lustiger Abend - ich habe die neue H&M-Mode durchschaut und freue mich, dass ich die Diskophase damals mehr oder weniger ausgelassen habe. Nebenbei hab ich mich noch ganz gut mit meinem Mitbewohner unterhalten und bin nicht als Räuchermännchen nach Hause gekommen. In Schweden gibt es nämlich schon lange ein Rauchverbot in Kneipen und Clubs, keiner stört sich mehr dran! Nächstes Mal halte ich mich trotzdem lieber an die Empfehlungen der etwas "älteren" Kollegen...

Samstag, 26. April 2008

Schneeschmelze

Endlich ist es soweit, die Temperaturen steigen regelmäßig über 0°C und man kann ohne Mütze aus dem Haus gehen. Allerdings verschwindet der Schnee (und das, was darin "verloren" wurde) nicht über Nacht, deswegen gilt es Hindernissen auszuweichen:





Interessant auch, wie sich der Schnee auf Objekten verflüssigt:

Donnerstag, 24. April 2008

Ein Hoch auf die Kuh!

Wozu das "Hausrind", so die offizielle Wikipedia-Bezeichnung, nicht alles gut is(s)t: es grast und kaut und wiederkäut und glockenklingelt mit Geläut. Wenn man es totmacht und auseinandernimmt, kann man wunderbare Dinge herstellen und essen -Hackfleisch, Rinderzunge, Rinderhoden und was es nicht sonst noch alles gibt.

Aber auch lebendig ist die Kuh ein wa(h)res Wirtschaftswunder, man kann sie nämlich melken. Und das mehrmals! Laut Wikipedia produzieren "Hochleistungskühe unter günstigen Ernährungsbedingungen innerhalb eines Jahres über 10000 kg Milch". Das ist eine ganze Menge, und was macht man damit, ausser Müsli übergiessen, Kakao kochen oder Kuchen backen? Milchprodukte natürlich!

Damit kommen wir zurück auf den Boden der schwedischen Tatsachen: hier gibt es eine Menge Milchprodukte, von der normalen Frisch- und Vollmilch über die fettfreie laktosefreie Homogenisierte bis eben zu so angenehmen Produkten wie Trinkjoghurt mit Heidelbeergeschmack. Quark gibt es, wie in den meisten nichtdeutschsprachigen Ländern, nur als Spezialware und dann natürlich zum entsprechenden Preis. Das ist aber nicht so schlimm, denn dafür kann man "Filmjölk" kaufen, eine säuerliche Dickmilch, die hier zur Grundausstattung eines guten Frühstücks gehört.

Als Deutsche (und Studenten) haben mein Mitbewohner und ich beim ersten Grosseinkauf gleich mal fünf Liter Milch eingepackt und in den Lebensmittelschrank gestellt. Drei Tage später wurde uns das zum Verhängnis, als wir die nächste Packung öffnen wollten - wir hatten Frischmilch gekauft! Homogenisiert wird hier nämlich nur Kakao und laktosefreie Milch.

Apropos laktosefrei, es gibt hier auch noch laktosereduzierte Milch und andere laktosebereinigte Produkte. Da mir das so massiv auffiel, habe ich mich mal schlau gemacht und nach der Anzahl der Milchzuckerunverträglichen der Welt gesucht. Das Ergebnis hat mich dann schon überrascht - während in einigen Teilen Asiens mehr als die Hälfte und in Deutschland immerhin 15% laktoseintolerant sind, betrifft das in Schweden gerade mal 2% der Bevölkerung. Das ist ein Fünfzigstel! Warum zum Teufel werde ich dann hier so massiv mit laktosefreien Produkten beworben? Wegen der vielen Südostasiatinnen, die hier ein neues (Ehe-)Leben begonnen haben?

Die meisten Milchprodukte werden hier übrigens im Literpack verkauft. Bis vor kurzen gab es angeblich noch nichtmal Joghurt in den praktischen Joghurtbechern. Das war zugegebenermassen umweltfreundlicher. Ausserdem ist der Naturjoghurt hier so lecker, dass man eh mehr als nur einen Becher essen will.

Nicht zuletzt wird Milch (und manchmal sogar Joghurt) ja auch in Schokolade verarbeitet. Und Milka hat sehr gut gezeigt, dass dabei Kühe nicht nur als Rohstofflieferer, sondern auch als Farb- und Werbeträger nützlich sind. Das hat die schwedische Schokoladenfirma Marabou zwar noch nicht nachgemacht, ihre Milchschokolade ist trotzdem ziemlich gut. Aber das ist ein anderes Thema...

Montag, 21. April 2008

Abschluss der Skisaison... vielleicht ;)

Was soll man groß zum gestrigen Tag schreiben? Lassen wir einfach Bilder sprechen:









Samstag, 19. April 2008

Sweden Hold'em

Gestern abend war ich nun endlich mal in einer anderen Wohnung als der meinigen, wenn auch "nur" bei zwei Sachsen. Wir wollten eigentlich Skat spielen. Aber dann stand plötzlich ein Pokerkoffer auf dem Tisch und Stefan, der vierte Deutsche in der Runde, erklärte die Regeln von Texas Hold'em. Bisher hatte ich mich ja nicht so sehr für Poker begeistern können...

Nachdem eine Runde recht schnell zugunsten von Stefan verspielt war, kamen noch vier Schweden, die sogleich mitpokerten. Resultat: ein Mischmasch aus Deutsch ("Drilling!"), Schwedisch ("Jag är ut.") und Englisch ("Check"/ "Raise"), sowie eine Maria, die mit ein wenig Glück (große Straße!) und viel Können (Wahrscheinlichkeitsrechnung!) plötzlich richtig viel Spielgeld vor sich liegen hatte. Leider ist das dann im schlussendlichen Deutsche-gegen-Schweden-Showdown an den Gegner gegangen.

Immerhin: meine Glücksspielphobie ist vorbei und ich freu mich schon auf Pokerabende in Dresden!

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Danke für den Artikel....
Danke für den Artikel. Er trifft m.E. so manchen Nagel...
Waldwuffel (Gast) - 4. Mär, 22:04

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