Samstag, 4. April 2009

Party-Express

Seid Ihr schonmal mit der Disko nach Hause gefahren? Ich schon! Gestern haben wir nämlich den Geburtstag meiner Mitbewohnerin in der Straßenbahn ausgefeiert, "Rock the Tram" hieß die Party in zwei Wägen einer alten Tatra-Bahn. Die Musik war zwar nicht das Nonplusultra, aber auf jeden Fall tanzbar und die Bewegung des Fahrzeugs tat noch das Ihrige zu unserem Tanzstil dazu.




Die Fahrtroute war hauptsächlich neustadtlastig - es ging 23:00 Uhr am Albertplatz los, wo wir auch zu Mitternacht und 1:00 Uhr noch einmal Leute ein- und ausgeladen haben. Dazwischen tingelte die Bahn zwischen Wendeschleife Richtung Hellersiedlung, Neustädter Bahnhof und Neustädter Markt hin- und her. Unsere letzte Runde war dann eine glatte Stadtrundfahrt: über die Albertbrücke in die Johannstadt, von dort aus vorbei an Gläserner Manufaktur, Großen Garten und Hauptbahnhof in Richtung Coschütz. Gut, dass ich soeben an den Münchner Platz umgezogen bin, denn dort konnten wir morgens um 2:00 Uhr ganz bequem aussteigen und nach Hause laufen.

Sollte mal jemand zuviel Geld übrig haben, meinen Musikgeschmack besitzen und ebenfalls eine Straßenbahn zur Feierei mieten wollen - ich bin dabei!

Freitag, 3. April 2009

Hello Plauen!

Kurze Rede, langer Sinn: ich bin wieder "zuhaus" und habe den gestrigen Umzug bei Sonnenschein und mit Hilfe lieber Freunde gut ueber die Runden gebracht. Abends gab's dann die ersten Grillwuerste der Saison im Hof der Strehlener WG, zusammen mit alten, Jetzt-Wieder- und Haus-Mitbewohnern. Morgen wird ausgepackt!

Donnerstag, 2. April 2009

Goodbye Strehlen!

So schön es auch am Wasaplatz und seinen vielen kleinen Obst- und Spielzeugläden ist - es hat nicht gereicht, um meine "alte" WG am Münchner Platz zu ersetzen. Und da dort gerade ein Zimmer frei wird, bin ich mal wieder am Sachen packen. Soweit die Kurzversion ;)

Sollte mal wieder jemand Lust auf Postkartenschreiben bekommen, hier meine neue alte Adresse:

Nachtrag: inzwischen wohn ich da nicht mehr und muss es auch nicht veröffentlichen ;-)

Mein tolles Hochbett und die dazugehörige maßgeschneiderte Leiter bleiben übrigens in Strehlen und werden von meinem Nachmieter in Ehren gehalten. Danke für all die Hilfe beim Einrichten und sorry, dass es nicht von langer Dauer war!

Mittwoch, 1. April 2009

Rückblick: Lyon-Grenoble-Paris

Wenn man schonmal Zeit, Kleingeld und Freunde in Europa hat, dann sollte man das nutzen. Teil zwei der Reise führte mich also in die Region Rhône-Alpes und auf dem Rückweg nach Deutschland sogar nach Paris...


Frankreich, wie es leibt und lebt: im Streik. Am ersten Tag wurde ich am Platz Bellecour Zeuge der Studentendemonstration gegen das neue Hochschulgesetz, die nicht wie in Dresden als Aufmarsch, sondern als buntes Markttreiben mit allerlei Musik und Stimmung ausgestaltet wurde. Als ich abends dann bei meinem Couchsurfing-Gastgeber erzählte, dass ich am nächsten Tag mit der Bahn weiter in Richtung Grenoble wollte, meinte er ganz trocken, dass ich da Glück haben müsste, denn für den Donnerstag sei der Generalstreik in Frankreich ausgerufen. "la grève" - der Streik - dieses Wort hat sich ab nun fest in mein Französischvokabular eingebrannt.


Dem Generalstreik bin ich und ein Bekannter, den ich vorher vom Bahnhof abgeholt hatte (er kam mit einem Eurolines-Bus an!), letztendlich entkommen, indem wir zu Fuß zur Basilika auf den Lyoner Berg estiefelt sind und uns das ganze von oben angeschaut hab. Ich bin mir nicht sicher, was beeindruckender war, die übermäßig prunkvoll ausgestattete Kirche oder das Treiben da unten?


Es folgten ein Tag Ausspannen, Neuigkeiten austauschen und Sonne genießen in Bourgoin-Jallieu, wo unsere Gastgeberin gerade als Sprachassistentin in der Schule arbeitete. Abends ging's auf ein Konzert vom Chansonnier Camel Arioui, der mit seinem Lied "Je me souviens" an vergangene Französischstunden erinnerte, indem er die Konjugation des Verbs "souvenir" durchexerzierte. Außerdem demonstrierte er uns live die Bedeutung des Verbes "chalouper", das wir eine Gruppe fünf deutsch-italienischer Ausländer nicht verstanden hatten. Ich besitz jetzt obiges Poster und eine CD ;)


Am nächsten Tag ging's nach Grenoble, wo gerade das ein Jazzfestival stattfand. Insgesamt vier Konzerte konnten wir kostenlos mitnehmen, mein persönlicher Favorit waren diese fünf Stimmungsmacher mit dem schönen Namen "La Clique de Tramassac".


Eins der Konzerte fand oben auf der Grenobler Bastille statt, wohin man am besten mit der kugelförmigen Seilbahn kommt. Da die Franzosen sehr großzügig Jugend- und Studentenrabatte geben, haben wir uns das einfach mal geleistet.


Froschschenkel, was braucht es mehr zu sagen? Vielleicht, dass ich selbst nur ein Beinchen gegessen hab und es nicht meinem Teilzeitvegetariergeschmack entsprach. Falls ich das beurteilen kann, schmeckt's wie Hühnchen.
Mein eigenes Menü allerdings war komfort-züglich! Da hatten sich die 30 km Fahrradtour zum Restaurant und zurück doch gelohnt - Froschschenkel scheint es in der Gegend um Bourgoin nämlich nur auf dem Land zu geben. Wir nahmen an, das läge an fehlenden Froschteichen im städtischen Bereich, aber die Frage nach der Herkunft ließ mich dann doch über den Sinn des Gourmetessens nachdenken - die Frösche waren aus Indonesien.


Hinten im Bild: die übrigbleibenden Knochen. Ich will gar nicht wissen, wieviele Frösche für unser Mahl dran glauben mussten!


Der TGV führte uns über Lyon nach Paris, wo es eine herrliche Aussicht vom Eiffelturm über die Stadt gab. Wir sind Treppen gelaufen, bis auf die zweite Etage, danach geht es nur noch mit einem Aufzug weiter. Das wäre mir dann aber doch zu teuer und vor allem zu warte-aufwändig geworden...


Hier nur ein Beispiel der Paris-in-acht-Stunden-Entdeckungstour. Neben dem Arc de Triomphe waren wir noch am Montmartre, am Notre Dame und abends indisch essen in der Touristenmeile St. Michel. Und was kann man oben am Triumphbogen lesen?


Richtig, "Bautzen" und "Dresde(n)" - da kommen Heimatgefühle auf!

Montag, 30. März 2009

Rückblick: Barcelona

Hier also ein paar Eindrücke aus fünf Tagen Frühling, die ich zwischen dem 11. und 18. März in Barcelona verleben konnte:


Ausblick über die Stadt vom Fuße des Tibidabos, Ausflugs- und zweiter Hausberg (der erste ist der Montjüic) Barcelonas, auf den tagsüber eine Seilbahn fährt. Ich habe mich mit einer Reisebekanntschaft aufgemacht, um ebendiese zu nutzen, war aber 18:00 Uhr schon zwei Stunden zu spät für die letzte Bergfahrt. Stattdessen gab's einen Milchkaffee im hippen Clubcafé, von dem aus man einen herrlichen Ausblick über die zwischen Berge und Meer gedrängte Stadt hat.


Sagrada Familia und die Ramblas kann ja jeder fotografieren, dachte ich mir, und begab mich abseits in eine der vielen südländisch anmutenden Gässchen. Es war gar nicht so schwer, dieses Motiv zu finden, im Prinzip sieht es im gotischen Viertel gleich neben der Haupteinkaufsstraße überall so aus.


Dieses und das nächste Foto sind allein dazu da, den in Deutschland gebliebenen Leser neidisch zu machen - das Wetter war herrlich! Da ich kulturell viel vor hatte, war ich zwar nur zweimal am, und kein einziges Mal im Meer, aber schön war's trotzdem.



Das "Comicmuseum" in der Festung auf dem Montjüic entpuppte sich als Einraumausstellung, die mir extra von einem circa 70jährigen Angestellten aufgeschlossen wurde. Spätestens hier habe ich gemerkt, dass mein Spanisch gerade zum Brötchenbestellen und Wegweiser-Lesen ausreicht, keineswegs jedoch zu einer vernünftigen Kommunikation. Sonst hätte ich die Dame an der Museumskasse vorher sicher besser verstanden und hätte mir die 1,50€ für ein Eis aufgespart...


Überall präsent, DER Architekt Barcelonas: Antonio Gaudi. Dieses Hologramm ist im "extravagantesten und praktischsten Raum, in dem Sie je gewesen sind" installiert, so der O-Ton meines Audioguides im Casa Batllo. Der Raum war ein schlichter Wäscheboden mit kettenlinienförmigen Gewölbe, wie man sehen kann ;)


In Barcelona gibt's natürlich nicht nur touristische Attraktionen und deren Besucher, sondern auch normales Arbeitsvolk. Hier ein Einblick in die Welt einer Geschäftsfrau vom wohl am häufigsten frequentierten Treppenhaus Barcelonas im Casa Batllo. Man beachte: Coke Zero auf dem Schreibtisch.

Freitag, 27. März 2009

Ende einer Ä(h)ra

Hiermit verkünde ich öffentlich das Ende meines Pro-Forma-Vegetarierdaseins! Soll heißen, dass ich ab jetzt nicht mehr strikt auf totes Tier verzichte, sondern nur noch auf das, was mir sowieso nicht schmeckt: Schinken, Speck, Hühnchen, Froschschenkel - tja, da kann ich mitreden! -, Steak, Fisch und all die anderen Tierteile im Ganzen. Eine Scheibe Salami oder mal eine Bulette kann's dagegen ruhig mal sein, solange es nicht zum Hauptbestandteil der Mahlzeit wird. Denn SOOO fleischhungrig bin ich auch wieder nicht...

Donnerstag, 26. März 2009

Willkommen in Deutschland, bitte!

Auch wenn ich mich freue, nach zweieinhalb Wochen Abwesenheit wieder im guten alten Dresden zu sein, so fallen mir schon am ersten Tag die Vorzüge anderer Länder ein. Nun gut, für das Wetter können unsere Gefilde nichts und schaue ich jetzt aus dem Fenster, so lichten sich die Wolken auch schon wieder zugunsten der Sonne. Dass die Käseregale in Fronkraisch um einiges besser als in Dresden ausgestattet sind, brauche ich wohl nicht zu erwähnen...

Beim Einkauf für's Frühstück fiel mir allerdings vor allem die Miesmuffelei beziehungsweise Redefaulheit der Deutschen auf. Während mir in Paris sogar ungefragt Hilfe bei der Orientierung angeboten wurde, weil ich offensichtlich im Stadtplan versunken war, schaute mich heute morgen eine Dame in der Supermarktschlange einfach nur biestern an, weil ich mich nicht wie sie rechts, sondern links eingeordnet hat. Ein höfliches "Ich glaube, Sie stehen da falsch" hätte ich weitaus netter gefunden. Und auch die Supermarktkassiererin war extrem kurz angebunden und schaffte noch nicht einmal, die Währung des zu zahlenden Preises mit auszusprechen.

Noch vor drei Tagen habe ich die von ihm als "festland-europäische" Zurückhaltung in Sachen Höflichkeit vor einem Engländer verteidigt. Entschuldigen seien doch eigentlich überflüssig, solange man wüsste, dass es das Gegenüber nicht böse meint. Aber wenn es mir jetzt schon auffällt , dass wir Deutschen im Vergleich zu den Franzosen redefaul sind, dann kann ich ihm doch ein wenig nachempfinden. Vielleicht wären ein bisschen mehr "bitte", "danke" und selbstverständliche Begrüßungsformeln (und Lächeln!) in deutschen Landen ganz angebracht.

Mein Gehirn spielt Schlachtfeld

Soll heißen, dass sich meine Neuronen gegen5:00 Uhr zum Feuern entschlossen haben und anfingen, sich mit Urlaubserinnerungen, Umzugsplänen, Literaturrezensionen und den üblichen Maria-Ideen zu beschießen. Der begleitende Trommelwirbel meines Magens brachte das Fass zum Überlaufen: mein Schlaf wollte nicht mehr als Kriegsschauplatz dienen. Also raus aus dem Hochbett, Computer an, Gedanken sortieren und das Urlaubschaos im Email-Postfach beseitigen. Willkommen zurück in Dresden!

Sonntag, 22. März 2009

Sonnenbrand und Seelenfutter

Anderthalb Wochen bin ich nun in von Deutschland aus südlichen Gefilden unterwegs und seit dem ersten Morgen in Barcelona musste ich meine Augen zusammenkneifen, um der Sonne standzuhalten. Heute war es dann soweit - nachdem ich mit zwei Freunden den Hausberg Bourgoin-Jallieus, eines kleinen Städtchens zwischen Lyon und Grenoble, erklimmt und vier Stunden lang gepicknickt, geredet und geschaukelt habe, sind meine Wangen nicht mehr pfirsich-, sondern fast tomatenfarben. Nehmen wir es mit dem nötigen Humor und hoffen darauf, dass sich das in zwei Wochen als tiefe Sommerbräune niederschlägt!

Die letzte Woche war im wahrsten Sinne des Wortes eindrucksvoll - begann sie doch in Madrid und endete in der französischen Region Rhone-Alpes. Ich habe mehrere Kunst- und Architekturmuseen besucht, mein kaum vorhandenes Spanisch zum Erklingen und mein früher mal recht gutes Französisch zum Aufwachen gebracht, viele kleine und größere Straßen durchstreift, Menschen aus aller Welt kennengelernt, darunter auch jemanden aus Görlitz (die Welt ist ein Dorf!), Tapas gegessen, Käse verkostet, ukrainischen Wein getrunken, die französische Streikkultur bezeugen können, einen Chansonabend und ein Jazzfestival besucht und daneben noch die Seele baumeln lassen... genau so, wie es im Urlaub sein sollte!

Da ich im Urlaub nicht jeden Tag vor dem Computer verbringen möchte, meine Erinnerungen aber dennoch irgendwo aufschreiben möchte, trage ich nun jeden Tag ein Ringbuch mit mir herum, in die viel Geschriebsel, ein paar Zeichnungen und dazu Eintritts- und Ansichtskarten kommen. Dazu mache ich viele Fotos und freu mich schon auf die komplette Picture Show zuhause am Rechner. Ich hoffe, dass es mir niemand krumm nimmt, wenn gerade er keine Postkarte bekommen sollte - fühlt Euch einfach hiermit herzlich gegrüßt!

Im Moment kochen übrigens drei Artischocken im Salzwasser, die wir heute morgen auf dem Markt gekauft haben. Das Rezept habe ich vom Chefkoch, die Idee aber aus der Normandie, wo ich 2004 die französische Esskultur kennenlernen durfte. Ich hoffe, den anderen wird es genausogut schmecken wie mir damals.

Also dann - a bientot et une bonne semaine à tous mes lecteurs!

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Danke für den Artikel....
Danke für den Artikel. Er trifft m.E. so manchen Nagel...
Waldwuffel (Gast) - 4. Mär, 22:04

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