Samstag, 20. September 2008

Speechless in Strasbourg

Meine Liste der schönsten Städte der Welt - Dresden, Malmö, Stockholm - ist um eine weitere gewachsen: Straßburg. Nun kann ich schlecht alle Eindrücke der anderthalb Tage dort so niederschreiben, dass es dem Ort gerecht würde. Hier also eine kleine Liste, was ich getan habe:
  • Bootsfahrt mit einem Baton mouche
  • Turmbesteigung des Straßburger Münsters

  • französisch essen, parlieren und über elsässische Beschilderung ("Münzgass", Café "Kougelhoupf") schmunzeln
  • moderne (Europaparlament), alte (La Petite France) und integrierte (Bahnhof) Architektur bewundern
  • im Velotaxi mitfahren
  • Französinnen und Franzosen angucken (da gibt's leider kein Foto ;))

Freitag, 19. September 2008

Kanal 3 im ICE

Bei sechs Stunden Zugfahrt lenkt man sich auf alle möglichen Arten und Weisen ab. Wenn man Kopfhörer mithat, dann probiert man auch mal die Audiospuren der Deutschen Bahn aus - Nummer drei ist reserviert für's Kinderprogramm. Letzten Herbst hab ich da mal Pippi Langstrumpf gehört und heute abend liefen Geschichten von Janosch über den kleinen Bären und seinen Freund, den kleinen Tiger. "Oh, wie schön ist Panama" ist eine der Geschichten, und die kannte ich noch aus meiner Kindheit. Ich liebe Zugfahren!

Montag, 15. September 2008

Dresden-Karlsruhe in 13 Stunden

Seit gestern bin ich mal wieder auf Reisen, diesmal südwestlich von Dresden. Meine ursprüngliche Planung sah Bäume pflegen im Schwarzwald vor, wurde aber durch meine noch unsichere zukünftige Wohnsituation und eine Aneinanderreihung glücklicher Zufälle in eine Städtereise umgewandelt. Und so bin ich gestern morgen um 7:56 Uhr in den Zug nach Nürnberg gestiegen, um über ein paar Ecken nach Weingarten bei Karlsruhe zu fahren.

Der erste Halt war in Coburg, wo mein zukünftiger Mitbewohner herkommt, mit dem ich bei Pizza unsere gemeinsame wohnliche Zukunft und diverse Filme besprochen habe. Die Stadt ist etwa so groß wie Bautzen, hat aber mit einem Schloss, einer bekannten Versicherung und überhaupt der Lage in Bayern gewisse Standortvorteile. Dennoch war es relativ schwer, eine offene Gastwirtschaft am Sonntag mittag zu finden...

Um nach Karlsruhe zu kommen, musste ich dann nach Nürnberg fahren, wo ich über eine Stunde Zeit hatte, durch die Stadt zu flanieren, Bauwerke und Amerikaner zu betrachten und Vergleiche mit Dresden (gleiche Größe, Touristenmagnet, wichtige Jahreszahl 1806, zerbombt im Krieg) zu ziehen. Es ist erstaunlich, wie dörflich Nürnberg abseits der zentralen Sehenswürdigkeiten wirkt, selbst innerhalb der alten Stadtmauern. Ebenso erstaunlich, wie platt ein männlicher Bewohner mich ansprach: "Ich bin Thomas der Ungläubige. Aber ich glaube an Dich!"

Bis zum Ziel saß ich schließlich noch drei Stunden im IC über Stuttgart nach Karlsruhe, wo ich 21:13 Uhr die S-Bahn ins verschlafene Weingarten nahm. Dort bin ich nach beschrifteter GoogleMaps-Anweisung einer Freundin bis zum Festplatz gelaufen, wo im Riesenbierzelt gerade die Karlsruher Beatles, nämlich die "Pumpkins", ein Revival der Pilzköpfe feierten. Haben sie echt gut gemacht, wir haben viel mitgesungen und getanzt!

Das heutige Programm war Karlsruhe, Badische Hauptstadt und trotz ihrer knapp 290 000 Einwohner kaum touristisch erschlossen. Denn obwohl es flach wie eine Flunder ist und lange Fußgängerzonen besitzt, gibt es keine Rikschas und Stadtrundgänge fast nur an Wochenenden. Dass zusätzlich das Zentrum für Kunst und Medientechnologie gerade montags UND dienstags geschlossen ist, hat mich schon ein wenig geärgert. Nichtsdestotrotz ist die Stadt mit dem zentralen Residenzschloss, dem Bundesverfassungsgericht und dem Marktplatz mit Pyramide durchaus sehenswert. Ich werde mich morgen jedenfalls nochmal dort umschauen. Bis dahin freue ich mich in und über Weingarten mit dem hiesigen Musikfest.

Donnerstag, 11. September 2008

Schlaflose Nächte

Mein Biorhythmus versucht mich derzeit zu foppen: ich wache oft nachts gegen halb drei auf, wende und winde mich, bis ich schließlich aufstehe, einen Apfel esse, den Computer anschmeiße und/oder lese, schreibe, denke. Um fünf quäle ich mich dann wieder ins Bett, in der Hoffnung, wieder einschlafen zu können.

Die letzten zwei Tage habe ich versucht, meinen Körper auszutricksen, indem ich einfach sehr, sehr spät ins Bett gegangen bin. Trotzdem war ich heute um sieben wieder hellwach. Hat jemand eine Idee, wie man das abstellt, ohne Schafe oder Kamele zu zählen?

Dienstag, 9. September 2008

No touching, please!

Heute habe ich das erste Mal in meinem Leben als Fotomodell gearbeitet. Für ein 40minütiges Shooting inklusive Rikschafahrt zwischen Frauenkirche und goldenen Reiter haben die vier Chinesen je 20 € an mich und den Kollegen gezahlt. Der andere Fahrer mit seiner motorbeholfenen Plastikrikscha war für die Gäste allerdings nicht so interessant, sie standen beziehungsweise saßen eigentlich ständig neben und hinter mir.

Was ich allerdings nicht so toll fand, war die Idee, ein "Ich-küss-die-Fahrerin"-Foto zu machen. Ich bin noch rechtzeitig zurückgewichen. Also, liebe Herren der Schöpfung: bei Rikschafahrten sind Körperkontakte von Fahrerseite nicht erwünscht und damit auch nicht erlaubt!

Ich hab den Jungs übrigens dennoch meine Emailadresse gegeben, damit ich die Fotos dann auch mal sehen kann...

Bloody good film oder Fucking great movie?

Im UFA-Palast Dresden laufen seit geraumer Zeit englische Filme in Originalsprache. Immer sonntags und montags 20:00 Uhr, Eintritt vier Euro. Gestern war ich wieder da - zu "In Bruges", auf deutsch "Brügge sehen und sterben". Es geht darin um zwei Auftragskiller, die aus unerfindlichen Gründen von ihrem Chef nach Brügge in Belgien geschickt werden und dort auf den nächsten Job warten. Ray, der jüngere der beiden, ist ein großer Junge, der sich in der mittelalterlichen Stadt zu Tode langweilt und außerdem noch daran zu knabbern hat, dass er beim letzten Auftrag unabsichtlich einen kleinen Jungen mit umgebracht hat. Der ältere Ken ist Kunstliebhaber und eigentlich viel zu lieb für einen Mörder...

Der Film ist ein herrliches Spektakel unerwarteter Ereignisse, heftiger Schimpfwörter und guter Hintergrundmusik. Obwohl amerikanisch Der Film ist britisch-irisch, hat er zwischendurch auch mal Tiefgang und macht sich über die Klischees der englischsprachigen Welt lustig. So bezeichnet Ray in einer Anfangsszene ein paar dicke Amerikaner als "fucking elephants" und lässt sich dann über den Marktplatz jagen - erfolgreich natürlich, denn der fette Tourist kann ja gar nicht so schnell. Ich musste fast weinen vor Lachen!

Die weibliche Hauptrolle spielt übrigens Clémence Poésy und ich musste die ganze Zeit überlegen, ob ich von ihrem Gesicht einfach nur begeistert bin oder sie schonmal in einem Film gesehen hatte. Wikipedia lieferte die Antwort: sie war Fleur Delacour in Harry Potter's "Feuerkelch". Als belgische Kleinstadtgaunerin gefällt sie mir aber viel besser. Ich empfehle also: sehen!

Sonntag, 7. September 2008

Anleitung zur Auswahl eines guten Rikschafahrers

Heute war ein sehr schöner, wenn auch nicht so fahrtenreicher Rikscha-Tag. Da ich viel Zeit zum Beobachten von Touristen, Stadtführern und eben auch Fahrradtaxifahrern hatte, möchte ich die Ergebnisse gern hier niederschreiben. Und zwar für diejenigen, die schon mal über eine Rundfahrt in einer Rikscha nachgedacht haben:

1. Such Dir den Fahrer selbst aus. An manchen Standorten wie an der Frauenkirche gilt das Taxi-Prinzip (wer zuerst kommt, malt zuerst), bei dem sich unter anderem diejenigen einreihen, die keine "Eigenaquise" betreiben wollen. Das sind zwar nur wenige schwarze unter vielen weißen Schafen, aber man weiß ja nie... also lass Dich nicht unterkriegen und unterhalte Dich zuerst kurz mit dem betreffenden Fahrer!

2. Achte nur bedingt auf das Äußere der Fahrer - eine zierliche Frau kann manchmal interessantere Führungen machen als ein stämmiger Brummbär. Für die Arbeit als Rikschafahrer ist keine extreme Fitness vonnöten, sonst würde ich den Job auch nicht machen können.

3. Ist der Fahrer gebräunt? Wenn ja, dann ist er wahrscheinlich schon die ganze Saison unterwegs und Du hast bessere Chancen, einen erfahrenen Stadtführer zu erwischen.

4. Frag nach Alternativen zu der "klassischen Altstadttour". Ist der Fahrer ein Dresden-Kenner, so wird er Dir auch interessante Orte fernab von Frauenkirche & Co. zeigen können. Die Altstadttour kannst Du trotzdem machen, dort kennt er sich dann auch aus.

5. Sei freundlich zum Fahrer, dann ist er auch freundlich zu Dir. Es gibt zwar auch Strahlemänner- und frauen, aber einige kommen erst bei der Rundfahrt auf Touren...

6. Falls Dir die Rundfahrt gefallen hat, merk Dir den Namen Deines Chauffeurs und empfiehl ihn weiter. So wirst Du vielleicht auch einmal einen netten Fahrer empfohlen bekommen.

Samstag, 6. September 2008

Ich will auch bei Subway arbeiten!

Die Mädels, die mir heute dort Cookies verkauft haben, meinten nämlich, dass sie die brüchigen Kekse nicht von der Auslage nehmen dürfen. Dafür können sie sie aber nach Ladenschluss essen. Wenn ich mir die Bruchquote meiner Cookies (schon gekauft!) ansehe - mmhhh...

Freitag, 5. September 2008

Meine "Helden"

Für Mathematik-Interessierte aus Dresden ist heute ein ganz besonderer Tag: das "Erlebnisland Mathematik" öffnet seine Pforten in den Technischen Sammlungen. Die feierliche Eröffnung fand heut morgen um 11:00 Uhr statt, und ich war dabei. Außer mir auch noch die Größen aus Stadt und Universität Dresden: Oberbürgermeisterin, erster Bürgermeister und die geballte Professorenschaft der Mathematik an der TU.

Aber nicht nur Professoren aus Dresden waren zu Gast, und das war für mich etwas ganz Besonderes: Professor Albrecht Beutelspacher, Mathematiker aus Gießen und Begründer des dortigen "Mathematikums" saß im Raum. Das ist der Nick Hornby der Linearen Algebra! Außerdem hat er neben Lehrbüchern auch noch halbmathematische Prosa, zum Beispiel "Pasta all’infinito. Meine italienische Reise in die Mathematik" verfasst. Ehrlich, wenn ich ein Vorbild hab, dann ihn!

Leider hab ich es nicht mehr geschafft, ihn anzusprechen, denn er war kurz nach dem Sektempfang schon nicht mehr in den Ausstellungsräumen. Wieso auch, immerhin sind die Hälfte der Exponate Nachbildungen aus "seinem" Museum in Gießen. Dafür habe ich aber später noch meine Algebra-Professorin an der Bushaltestelle getroffen und im Gespräch mit ihr herausgefunden, dass sie so wie ich schon einmal in Lappland war. Sie ist übrigens nach dem Herrn Beutelspacher mein nächstes "Idol"...

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Der Artikel gefällt mir...
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Danke für den Artikel....
Danke für den Artikel. Er trifft m.E. so manchen Nagel...
Waldwuffel (Gast) - 4. Mär, 22:04

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