Donnerstag, 4. September 2008

Lesung, Schafsköppe!

Hier mal ein Tipp für die literarisch interessierten Dresdner: übermorgen, also am 6.9.08, liest Leonie Swann im Goetheinstitut aus ihrem Roman "Glennkill". Das Buch hatte ich in Schweden in unserem Alles-Schrank gefunden und gleich begeistert gelesen. Es geht um eine Herde Schafe, einen Mord und die blökende Menschenschaft. Mehr zu Buch und Lesung hier und hier.

Mittwoch, 3. September 2008

Auf WG-Suche

Langsam bekomme ich kalte Füße - es ist schon September und ich weiß immer noch nicht, welchen Stadtteil ich in einem Monat meine Heimat nennen werde. Immerhin möchte ich dort die nächsten zwei Jahre meines Dresdner Lebens verbringen und da möchte das Zimmer sorgfältig ausgewählt werden. Bei meinen Ansprüchen und finanziellen Vorstellungen gar nicht so einfach!

Dabei sah es am Anfang so gut aus: kaum war ich zurück aus Schweden, wurde mir gar eine ganze WG zur Neubelegung angeboten, kurz darauf hörte ich von der oktoberlichen Freiwerdung eines Traumzimmers in der Stadtmitte. Doch nix davon hat sich bis jetzt in einen realen Mietvertrag verwandelt und da ich nicht blauäugig durch die Gegend streife, bin ich jetzt fleißig am WG-Sichten. Bisher gefiel mir allerdings nur eins der Angebote und das wird aufgrund seiner Lage und des Preises sicherlich nicht konkurrenzlos zu haben sein.

Das Suchen hat aber auch seine Vorteile - ich gerate auf Straßenzüge, die ich bei Radfahrten sonst außer acht gelassen habe und erkunde Dresden-Neuland. Die Gegend um den Wasaplatz zum Beispiel ist einfach herrlich!

Schlaumeier

Heute nacht gegen 23:50 Uhr bin ich mit dem Fahrrad vom Großen Garten in Richtung Pirnaischer Platz gefahren und sah plötzlich eine katzengroße, aber nicht katzenähnliche Gestalt über die Straße huschen. Bei näherem Hinsehen entpuppte es sich als Fuchs, der mich sich auf 10 Meter annähern ließ. Irgendwie hab ich es dann doch nicht geschafft, ihn scharf aufs Digitalkamerabild zu bekommen, sodass hier leider kein Beweisfoto abgelichtet werden kann. Wo doch der Fuchs als schlaues Tier gilt - was zum Teufel macht er im Stadtzentrum?

Samstag, 30. August 2008

Kak Shopping?

Was macht man in einer 802-jährigen Stadt, die reich an Kunst-, Kultur- und Architekturgütern ist, bei strahlendem Sonnenschein? Einkaufen!

Habe heute dreimal Leute in die Nähe von Einkaufszentren gefahren und mindestens doppelt so oft Fragen nach der nächsten Bank, Shoppingmöglichkeit und Metzgern (!) beantwortet. Nebenbei gab's auch noch eine Stadtrundfahrt für einen alleinstehenden Kanadier sowie eine Taxifahrt zur nächsten Bushaltestelle für eine ältere Dame, die nicht mehr so schnell zu Fuß war. Und bin mit meinem sehr spärlichen Spanischkenntnissen bei den wild wedelnden Venezualern nicht weitergekommen :(

Ja, Touri-Dresden macht derzeit einen sehr internationalen Eindruck. Und das scheint besonders durch betuchte Russen auch den Shoppingmeilen gutzutun.

Nachtrag: Nicht nur Russen, sondern auch Australier gehen gern einkaufen. Nur wussten meine Fahrgäste die nicht, dass in Deutschland die Geschäfte sonntags schließen. Sie waren ganz schön enttäuscht, denn sie hatten sich am Samstag einige Kleider zurücklegen lassen...

Freitag, 29. August 2008

Back in the Rikscha business

Die Zeit des Heimaturlaubes hat ein Ende, jetzt wird wieder gearbeitet! Gestern war ich wieder zurück in den Altstadtstraßen Dresdens, unter mir der Sattel einer Rikscha, um mich herum Touristen und andere Fahrradtaxisten. Es war auch wieder einer dieser "guten" Tage - lange Stadtrundfahrten, auf denen man viel erfahren, erzählen und wenig strampeln musste.

Und wieder einmal ein amerikanisches Pärchen, die beeindruckt von Stadt und Menschen mehrere Stunden in meiner Rikscha verbracht haben und dabei quasi ALLEs über Deutschland erfahren wollten. "How do you elect the German chancellor?" - "What did your parents think about the German reunion?" - "Do you think Germans are hostile against Americans?"... recht politische Fragen, wenn man es so betrachtet. Mich hat dann irgendwann schon interessiert, welche Partei sie wählen: Republican. Schade eigentlich ;)

Interessant war, wie die Leute einen anstarren, wenn man mit den Gästen Englisch spricht. "They're impressed by a woman pedaling!" war der Kommentar meines Fahrgastes. Und weil ich mich so wacker auf Ausländisch geschlagen habe, gab es am Ende auch Trinkgeld - 20 Dollar.

Mittwoch, 27. August 2008

Nüchtern betrachtet

Beim Frühstück in Bad Liebenwerda las ich in der "Lausitzer Rundschau", dass der neue Aufsichtsratschef von Jägermeister Martin Nüchtern heißt. Wenn der Name Programm ist, dann braucht sich das Unternehmen wenigstens keine Gedanken über Getränke-Privatentnahmen machen...

Herr Bierich als Braumeister in Bautzen hätte sich auch ganz gut gemacht - stattdessen wird er jetzt Metallbauer und Hobby-Außenpolitiker.

Dienstag, 26. August 2008

Ergebnis von 5 Tagen Fahrradfahren

  • ca. 380 km zurückgelegt
  • etwa 120 € für Übernachtungen, Essen, Karten und Heimatstadt-Shopping ausgegeben
  • 6 Kugeln Eis an 5 Orten gegessen (Walnuss und Amarena-Kirsch in Bad Liebenwerda, Quark-Himbeer in Cottbus, Schoko am Spremberger Stausee, Vanille in der elterlichen Küche, Marzipan in Bautzen)
  • mindestens 4 Fliegen geschluckt
  • genau viermal überholt worden - dreimal von Rennradfahrern und einmal von einem Liegeradler
  • zwei dreiviertel-gebräunte Beine (ab Radlerhose abwärts)
  • der feste Vorsatz, sich demnächst einen Fahrradhelm zu kaufen
Mittagspause kurz nach Boxberg:

Sonntag, 24. August 2008

Urlaubsimpressionen

Leute, war das schön!

Ich wollte, bevor ich mich wieder ins Geldverdienen stürze, noch einmal raus aus Dresden. Fahrradurlaub sollte es werden, einmal die Elbe lang und dabei die Seele baumeln lassen. Zwischenzeitlich wurde aus Elbradwanderung ein Hüttenurlaub mit Freunden, die dann aber doch nicht so richtig konnten, und letztendlich hab ich mich für eine Kombination aus Radfahren und Seengebiet entschieden - ich bin von Dresden über Liebenwerda und Burg/Spreewald nach Hause in die Oberlausitz gefahren. Vier Tage je ca. 3,5 Stunden Fahrrad fahren, die verbleibende Tageszeit mit Sauna, Theater, See und Sonne füllen, so sahen mein Kurzurlaub in Sachsen und Südbrandenburg aus. Hier ein paar Begebenheiten:

Elbe-Elster-Kreis: Auf radweit.de war Bad Liebenwerda eine Station auf dem Weg von Dresden nach Berlin und da mir die Distanz von 70 km gut gefiel, hatte ich mir diesen Kurort als erste Übernachtung meines Urlaubs ausgesucht. Für 24 Euro gab's ein Zimmer mit Fernsehen, eigenem Bad und am nächsten Morgen ein herrliches Frühstück, von dem ich in Form von geschmierten Brötchen noch unterwegs gezehrt habe. Die Stadt mit ihren 6000 Einwohnern hat zwar außer Kureinrichtungen und Spaßbad nicht viel zu bieten, dafür waren die touristischen Informationen ausführlich wie nie. Ich bin mit Fahrradkarten überhäuft wurden, die mir die Tour durch die brandenburgische Provinz ziemlich erleichtert haben. Der Elbe-Elster-Kreis zählt die wenigsten touristischen Übernachtungen im Bundesland, das merkt man dann auch auf der Straße, wo das Leben teilweise echt in den achtziger Jahren stehengeblieben schien. Alte Traktoren und Trabis, die über die Landstraßen streifen, Frauen in Kittelschürzen und wunderbarer Kuhdorf-Geruch. Wenn ich wüsste, dass alle Kühe so gut leben wie in der "Milchviehanlage Breitenau", in der ich versehentlich mit dem Fahrrad landete, dann wär mein Gewissen beim Milchkauf rein!

Spreewald: Nach dem Ausflug in die DDR kam ich über den Fürst-Pückler-Radweg in den Spreewald, brandenburgisches Ausflugsziel Nummer eins. Plötzlich wimmelte es nur so von Leuten, in der Touristeninformation gab's noch nicht mal einen Stadtplan kostenlos und die günstigste Übernachtung kostete 30 Euro pro Person. Dafür hatten wir - ich hatte mich in Burg mit einem Bekannten getroffen - ein Zimmer mit Veranda und dachten, damit doch einen guten Fang gemacht zu haben. Wer konnte ahnen, dass es am nächsten Tag eine ganze Ferienwohnung für 40 Euro bekommen würden? Dachbalkon inklusive!

Lausitz: Cottbus, Talsperre Spremberg, Teichlandschaft und Stausee Bautzen - vergessene Landschaften, könnte ich es nennen. Das letzte Mal bin ich hier im Jahr 2000 vorbeigeradelt und war mir gar nicht mehr bewusst, wie schön es eigentlich ist. Am Sandstrand liegen und den Familien beim Planschen zuschauen, dazu braucht man gar nicht an die Ostsee fahren! Und dann die Kiefernwälder - da werden Erinnerungen an Ferienlagerzeiten wach. Nur der Gegenwind zwischen Halbendorf und Großdubrau, den hätt ich mir gern erspart...

Zu erwähnen sei folgendes Gespräch, was ich nach dem Postkartenkauf in Burg/Spreewald belauschen konnte: Er und Sie kommen aus dem Bücherladen, er hat zwei Bücher in der Hand. Sie - "Was hast Du denn da für nen Quatsch gekauft?" Das macht mich natürlich neugierig, welches Buch würde ich denn als Quatsch bezeichnen? Diät- und Lebensratgeber vielleicht? Seine Antwort ist jedenfalls seeehr aufschlussreich: "Na Bücher!" Jetzt sagt sie ihm gleich, dass sie dass selbst sehen kann, denke ich. Aber es kommt besser: "Na so'n Quatsch." Ob sie manchmal liest?

Montag, 18. August 2008

Umbenannt

Da ich soeben mein Blog wieder umbenannt habe, möchte ich einmal auf zwei interessante Umbenennungen in der Dresdner Unternehmenslandschaft hinweisen: Die ehemals städtische WOBA heißt jetzt Gagfah - das erinnert im Sächsischen sehr stark an menschliche Ausscheidungen - und das frühere Mercure Hotel nennt sich jetzt passend dazu Pullman. Öffentliche Toiletten gibt es in der Stadt trotzdem kaum.

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Vor ein paar Monaten wachte ich nachts um drei auf...
MuTZelchen - 16. Nov, 17:44
Der Artikel gefällt mir...
Der Artikel gefällt mir sehr gut. Ich weiß nicht, ob...
deprifrei-leben - 4. Mär, 23:13
Danke für den Artikel....
Danke für den Artikel. Er trifft m.E. so manchen Nagel...
Waldwuffel (Gast) - 4. Mär, 22:04

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Zuletzt aktualisiert: 29. Mär, 15:03

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