Seit Tagen habe ich mich auf das Wochenende gefreut: Bühnen mit Musik- und Tanzvorstellungen, Stände mit allerlei kulinarischen Verführungen, Hüpfburgen, Kletterwände, Personen in historischen Gewändern - kurz, auf das Stadtfest Dresden. Nicht zuletzt blickte ich besonders dem heutigen Tag freudig entgegen, denn abends sollte am Elbufer der DDR-Klassiker "Heißer Sommer" laufen. Eintritt frei.
Aber der Wettergott lachte uns alle mal wieder aus. Trockenen Fußes schaffte ich es früh mit meiner Freundin zum Albertplatz, von wo wir uns vorbei an diversen Stände und Ständchen zum Goldenen Reiter vorarbeiteten. Schon dort fing es an zu nieseln und als wir nach 10 Minuten unser Mittagsziel erreicht hatten, hätte man eigentlich schon einen Schirm aufspannen sollen. Armes Stadtfest, dachte ich mir, Du erreichst wohl dieses Jahr nicht Deinen Besucherrekord!
Den Spaß an der Stadtkultur haben wir uns trotzdem nicht nehmen lassen: das Rathaus öffnete seine Pforten für Bürger und Vereine. Zuerst betrachteten wir skeptischen Auges das Stadtmodell im Ausstellungsbereich der ersten Etage, dann ließen wir uns "Tafel"-Kuchen schmecken und schließlich gab's sogar noch eine Lesung des Dresdner Schriftsteller Gerd Künzel. Trotz Regen also doch ein ganz erfolgreicher Nachmittag.
Nun, der Regen ist fürs Erste vorbei, doch die Wolkendecke macht mir immer noch Angst - mal sehen, ob ich das Kino heut abend trocken überstehe...
MuTZelchen - 16. Aug, 18:37
"Und sie las und las und las, aber sie stopfte sich mit Buchstaben voll wie ein unglückliches Kind mit Schokolade."
Aus: "Tintentod". Damit stopf ich mich grad voll.
MuTZelchen - 14. Aug, 16:00
Um mal etwas für die sächsische Bildung zu tun, erkläre ich heute den Begriff "Boofe". Aus dem einfachen Grund, dass ich gestern mein erstes Mal hatte - Übernachten unterm Fels versteht sich.
Die "Boofe", abgeleitetes Substantiv von "boofen", ist in der Sächsischen Schweiz die Bezeichnung für ein Biwak ohne Zelt unter Felsvorsprüngen. Da vom Sandstein durch Erosion immer noch ein wenig Sand in diesen Lagerplätzen liegt, ist das ganze auch recht bequem. Und vor allem schön, wenn man wie wir gestern gutes Wetter, eine schönen Ausblick auf Klettergipfel hat und selbst noch einen leichten erklimmen kann.
Aber zurück zur Herleitung. "Boofen" kommt vom sächsischen "pofen", was tief und fest schlafen bedeutet. Laut "Kleinem sächsischen Wörterbuch" wiederum ist letzteres Wort aus dem Rotwelschen entlehnt, wo es nun "puffen" heißt. Soll das heißen, so ganz ohne wortverzerrende Umleitungen, dass ich heut nacht in einem "Puff" geschlafen habe?!?
MuTZelchen - 11. Aug, 12:00
Nein, dies wird keine Kritik zu "My fair lady", auch wenn ich das Musical sehr schön finde - ich hab tatsächlich getanzt!
Anlass war der Polterabend eines Bigband-Kollegen im Beach Club Freiberg. Passend zum Namen des Veranstaltungsortes hatten wir Bigbändler uns in luftigen Sommersachen und obligatorischen schwarzen Oberteilen eingefunden, um ein bisschen Musik zu machen. Wer konnte ahnen, dass die Wetterfee eine kühle Sommernacht vorgesehen hatte? Nach der Hälfte unseres musikalischen Programmes war ich so durchgefroren, dass ich erstmal die Seiten wechselte und zur eigenen Musik einen Walzer getanzt habe. Mehr oder minder erfolgreich ;)
Nachdem wir unser Musikprogramm beendet hatten, wärmte ich mich an offenen Feuer, Kaffee und wechselte schließlich in die zum Festsaal umfunktionierte Beachvolleyballhalle. Dort tanzten schon zwei zu lateinamerikanischen Rhythmen. Ich hab dann versucht, es ihnen gleichzutun und fand mich in der Rolle des "Darf ich bitten"den wieder. Und so kam es, dass wir Bigband-Damen abwechselnd mit den wenigen tanzwilligen Bigband-Herren durch den Raum kreiselten und den armen DJ bis 2:00 Uhr morgens zum Auflegen zwangen...
Ich hoffe, das Brautpaar hat nächste Woche ebensoviel Spaß beim obligatorischen Hochzeitstanz.
MuTZelchen - 9. Aug, 11:59
... auf der Frauenkirche: Eine Touristin blickt hinunter auf den Neumarkt, wo ein großes Baugrubenloch klafft: "Sieh mal, Ground Zero von Dresden!"
... in der Bahn nach Freiberg: eine asiatische Familie sitzt auf den Vierern vor mir, sie wollen nach Nürnberg, unser Abteil wird aber in Hof abgekoppelt. Die Schaffnerin schaut auf die Fahrkarte, liest Nürnberg, sagt: "You are in the wrong train. The train to Nürnberg is vorne." Und geht weiter!
MuTZelchen - 5. Aug, 15:00
Da hat man mal eine Prüfung um 11:15 Uhr, muss also nicht früh um sechs aus dem Bett kriechen - und dann? Ist man trotzdem halb sieben wach. Nicht wegen der Nervosität, nein, die hält sich in Grenzen. Wegen einer Fliege, die summend, krabbelnd und kitzelnd immer wieder meine freiliegenden Gliedmaßen zum Wachwerden anregt. Als sich dazu noch ein riesiges brummendes mottenähnliches Wesen dazugesellte, war es aus mit meiner Geduld.
Lieber Schöpfer dieser Erde, bitte erbarme Dich und schaffe mir dieses Viehzeug zumindest an Prüfungstagen von der Erde! Oder lass sie tagaktiv werden, wobei der Tag nicht vor 9:00 Uhr zu beginnen habe...
MuTZelchen - 4. Aug, 10:12
Obiger Satz gilt sicher ein Studium lang, bis eben die letzte Hürde geschafft ist. Und selbst dann kann es sein, dass man irgendwann noch einmal einen Eltern-, Einbürgerungs-, Fahr-, Sprach- oder sonstigen Test bestehen muss. Ich jedenfalls durfte heute einmal wieder beweisen, dass ich des Taschenrechners und meiner grauen Zellen würdig bin und habe die Theorie der Produktionslogistik hoffentlich erfolgreich hinter mir gelassen. Ab jetzt beschäftige ich mich mit der Beschaffung - da kann man mir keine ABC für ein XYZ vormachen (kleiner Scherz am Rande für eingeweihte Materialwirtschaftstheoretiker).
Um mein Dasein als sich in die Materie vertiefendes Wesen einmal zu beschreiben, so verlief mein bisheriger Tag:
6:10 Der Wecker klingelt. Ich drück ihn für 8 Minuten weg und stehe dann auf.
6:55 Nach Haferflockenfrühstück und einem Blick auf die Uhr schwinge ich mich auf mein Rad und fahre zum Hörsaal, wo 7:30 eine Klausur stattfinden soll.
7:05 Natürlich bin ich viel zu zeitig da. Warten
9:35 Klausur geschafft, noch kurz mit Kommilitonen gequatscht. Danach in die Neustadt.
11:00 Wohnungsbesichtigung. Mal sehen...
12:00 Mensabesuch und Sichten der letzten Kapitels des Beschaffungslogistik-Skriptes. Plausch mit einem Bekannten vom Schwedischkurs. Nej vad trevlig!
14:30 Besuch meiner ehemaligen WG. Es gibt Kaltschale von Nachmieters Mama, Kaffee, Plausch und letztendlich noch ein Buch und einige Filme, die mir die nächste Woche versüßen werden.
15:30 Wieder daheim, voll motiviert. Aber erstmal muss ich ja noch bloggen ;)
In diesem Sinne verabschiede ich mich mal wieder in die Lern-Wüste!
MuTZelchen - 30. Jul, 15:23
Jetz' muss ich mal was dichten
Ich sage nur: mitnichten
Mit Neffen ist's nicht besser
Ich leg mich unters Messer
Ich brauch ne Nasenop'ration
Besorgt mir einen Nasenklon!
Dem Schnupfen will ich trotzen
Seit Tagen muss ich rotzen.
Das sollte man beheben
ich will im Sommer leben!
Und baden gehen, eins, zwei, drei
Dazu brauch ich die Nase frei.
MuTZelchen - 28. Jul, 20:58