Lesen, Sehen und Hören

Samstag, 2. Mai 2009

Was für ein Heini!

Aus gegebenen Anlass wälze ich in letzter Zeit vermehrt (Internet-)Seiten zum Thema Liebe, Verliebtheit, Heiraten und wie man die Suchergebnisse in Zeitungsbeiträgen verarbeiten kann. Immer gut zur Stelle bei dem Thema ist Heinrich Heine, der angesichts seiner unzähligen Liebesgedichte scheinbar durchgängig verliebt - wahrscheinlich nicht immer in dieselbe - war. Ursprünglich mochte ich ihn ja wegen seiner philosophischen Zitate:

"Geld ist rund und rollt weg, aber Bildung bleibt."

"Gott wird mir verzeihen - es ist ja sein Beruf."

"Die Freiheit der Meinung setzt voraus, dass man eine hat"


Wie wahr, wie wahr, denk ich mir und nehme mir vor, mir mal wieder ein längeres Heine-Werk zu Gemüte zu führen. Aber dann stoße ich auf folgende Heine-Zitate und merke, wie die Feministin in mir aufschreit:

"Es ist ein gebildetes Mädchen, denn sie hat volle Brüste."

"Sonderbar, sowie das Weib zum denkenden Selbstbewußtsein kommt, ist ihr erster Gedanke ein neues Kleid!"


Ich muss mir noch stark überlegen, ob sich dieser Macho einen Platz in der Hochzeitszeitung meiner Schwester verdient hat...

Nachtrag: das vorletzte Zitat wurde von mir in Sekundärliteratur gelesen und wiedergegeben, ich war mir der ursprünglichen Quelle, in der es durchaus Sinn macht, nicht bewusst... Heine hat also doch wieder an Hochachtung meinerseits gewonnen ;)

Sonntag, 19. April 2009

Philosophisches

"Aber selbst wenn wir keinen Einfluss darauf haben, woher wir gekommen sind, bleibt uns auf jeden Fall die Möglichkeit zu wählen, wohin wir gehen. Wir können etwas unternehmen. Wir können Dinge tun. Und wir können mit dem, was wir tun, zufrieden sein."

Herrliches Zitat aus "Vielleicht lieber morgen" von Stephen Chbosky, dem Lieblingsbuch meiner Schwester!

Freitag, 23. Januar 2009

Ich trau mich nicht

Heute nacht konnte ich mal wieder kein Auge zu tun, denn ich hatte meinen ersten Bodo-Wartke-Abend zu verdauen. Herr W., Klavierkabarettist aus Bad Schwartau und nunmehr wohnhaft in Berlin, war nämlich gestern abend zu Gast im Schauspielhaus und ich bin mehr als froh, dass ich die 17 Euro für einen Platz im zweiten Rang ausgegeben habe.

Das Programm eine Mischung aus musikalischer Dichtung, Steptanz, Lesung und Standup-Comedy. Und immer wieder diese unglaublich genialen Reime - ich sage nur "Reise nach - Eisenach"! Wie kommt man da drauf? Das hätte ich ihn vielleicht nach der Vorstellung im Foyer fragen sollen, wenn ich nicht im Zustand der hiesigen Titelzeile geschwebt hätte...

Mittwoch, 21. Januar 2009

(Nicht) "Zuschlagen" (!)

Obwohl ich mich ziemlich sicher in der englischen Sprache fühle, habe ich gerade noch einmal nachgeschaut, ob es für "Slam" noch eine andere Übersetzung als die obige gibt. Immerhin, eigentlich bezieht sich das Zuschlagen nicht auf Bücher, sondern Türen - passen tut es im Kontext dennoch!

Gemeint ist der letzte Roman von Nick Hornby, "Slam". Aus der Perspektive eines knapp 18-jährigen Skaters aus London erzählt sich die Geschichte einer Teenage-Schwangerschaft, und das im doppelten Sinne. Denn die Hauptperson wird nicht nur selbst mit 16 Vater, die zukünftige Großmutter ist auch erst 32. Statt einem klischeehaften Unterschichtenbild gibt Hornbyischen Humor und Lebensweisheiten:

"I knew I was a coward, but sometimes you have to be a coward, don't you? There's no point in being brave if you're just going to get destroyed.

Was mich Hornby immer wieder begeistert, ist der Sprung zwischen den Zeiten, zwischen Erzählperspektiven ("A long way down" - vier Fast-Selbstmörder erzählen) und Erzählformen (Tagebuch? "Fever Pitch"). Auch in "Slam" ist ihm das mal wieder gelungen - mal wird die Hauptperson in die Zukunft gebeamt, mal spricht sie mit dem Leser und trotzdem wirkt es, als sei alles wie aus dem Leben gegriffen, normal eben bis auf die Situation mit dem Vaterwerden.

Ich empfehle mal wieder: lesen!

Sonntag, 21. Dezember 2008

So a Schmarrn!

Eine Meldung von Hauptstadt zu Hauptstadt: wenn die Prognose Wikipedias eintritt, und das in Wien gefloppte Musical "The Producers" nach Berlin umzieht, ist es nicht - ich wiederhole: NICHT - zu empfehlen. Als Fan des Unterhaltungstheater hab ich mich wirklich auf ein Stück Kultur in der österreichischen Metropole gefreut und war dem Humor des Mel Brooks dann wohl doch nicht gewachsen. Soviele Hakenkreuze, ausgestreckte rechte Arme und auch flachen Witze habe ich noch nie an einem Abend gesehen. Satire hin oder her, unser Urteil war dreieinig!

Katharinas Beitrag zu den letzten Zeilen:"Na, das ist nicht vernichtend genug: Grausam!"

Einen schönen vierten Advent aus Wien!

Sonntag, 30. November 2008

Bratapfelzeit!

Ich wünsche allen Lesern eine schöne Adventszeit und empfehle nach BAT (BratApfelTestung) das Warmobst vom Bratapfelstand in der Münzgasse Dresdens. Konkrete Testergebnisse können auf Anfrage nachgereicht werden ;)

Montag, 3. November 2008

Sie sind da!

Nämlich die Postkarten zu unserem Jubiläumskonzert:



Am 29.11. spielen wir um 19:00 Uhr auf dem Weberplatz 5, Saal 136. Wer mitswingen will, ist herzlich willkommen!

Montag, 29. September 2008

Lieder-Ping-Pong

Am Wochenende war ich im KIEZ Schneeberg, das ist eine Art Landschulheim im tiefsten Erzgebirge, in dem der Sächsische Blasmusikverband sein diesjähriges Herbstseminar abgehalten hat. Mit zwei Bigband-K0llegen habe ich dort an einem Moderationsseminar teilgenommen und dabei meiner großen Klappe freien Lauf gelassen... dabei verdichtete sich die Feststellung, dass ich doch recht textsicher bin:

Beim Aldi Lidl hatten wir uns nachmittags drei Pfefferkuchenherzen gekauft, von denen uns eins nach dem Abendbrot anflehte: "Mein hungriges Herz durchzieht ein bittersüßer Schmerz!" (Mia). Es hätte uns genauso fragen können: "Warum hast Du das getan?" (Die Prinzen). "Weil ich'n Mädchen bin" (Lucilectric), hätten dann Tine und ich geantwortet, dabei war es nur unser Appetit. Ferdis Kommentar dazu wäre dann gewesen: "Es ist egal, was Du isst, Haupsache ist, es macht nicht dicklich" (Farin Urlaub).

Aber soweit kam es nicht. Wir haben nämlich über Fernbeziehungen ("Ich will zu Dir", Wise Guys), unglückliche Liebschaften ("Der einzige kleine Fehler, sie hat da einen Mann. Mal sehen, wie ich auf humane Art sie zur Witwe machen kann. [Peng, Pfiff]", Räuberlied aus "Das Wirtshaus im Spessart"), aber auch Studien- und Berufswahl ("Du hast kein klares Ziel, aber Millionen Möglichkeiten", Die Ärzte) geredet. Und viel gelacht, Wein getrunken ("Wenn ich betrunken bin", Reinhard Mey) und zwischendurch auch noch geschlafen ("Schlaflied", Die Prinzen).

Hab ich schon geschrieben, dass es ein schönes Wochenende war? So gar nicht "Schaurig traurig" (Die Prinzen)...

Freitag, 19. September 2008

Kanal 3 im ICE

Bei sechs Stunden Zugfahrt lenkt man sich auf alle möglichen Arten und Weisen ab. Wenn man Kopfhörer mithat, dann probiert man auch mal die Audiospuren der Deutschen Bahn aus - Nummer drei ist reserviert für's Kinderprogramm. Letzten Herbst hab ich da mal Pippi Langstrumpf gehört und heute abend liefen Geschichten von Janosch über den kleinen Bären und seinen Freund, den kleinen Tiger. "Oh, wie schön ist Panama" ist eine der Geschichten, und die kannte ich noch aus meiner Kindheit. Ich liebe Zugfahren!

Dienstag, 9. September 2008

Bloody good film oder Fucking great movie?

Im UFA-Palast Dresden laufen seit geraumer Zeit englische Filme in Originalsprache. Immer sonntags und montags 20:00 Uhr, Eintritt vier Euro. Gestern war ich wieder da - zu "In Bruges", auf deutsch "Brügge sehen und sterben". Es geht darin um zwei Auftragskiller, die aus unerfindlichen Gründen von ihrem Chef nach Brügge in Belgien geschickt werden und dort auf den nächsten Job warten. Ray, der jüngere der beiden, ist ein großer Junge, der sich in der mittelalterlichen Stadt zu Tode langweilt und außerdem noch daran zu knabbern hat, dass er beim letzten Auftrag unabsichtlich einen kleinen Jungen mit umgebracht hat. Der ältere Ken ist Kunstliebhaber und eigentlich viel zu lieb für einen Mörder...

Der Film ist ein herrliches Spektakel unerwarteter Ereignisse, heftiger Schimpfwörter und guter Hintergrundmusik. Obwohl amerikanisch Der Film ist britisch-irisch, hat er zwischendurch auch mal Tiefgang und macht sich über die Klischees der englischsprachigen Welt lustig. So bezeichnet Ray in einer Anfangsszene ein paar dicke Amerikaner als "fucking elephants" und lässt sich dann über den Marktplatz jagen - erfolgreich natürlich, denn der fette Tourist kann ja gar nicht so schnell. Ich musste fast weinen vor Lachen!

Die weibliche Hauptrolle spielt übrigens Clémence Poésy und ich musste die ganze Zeit überlegen, ob ich von ihrem Gesicht einfach nur begeistert bin oder sie schonmal in einem Film gesehen hatte. Wikipedia lieferte die Antwort: sie war Fleur Delacour in Harry Potter's "Feuerkelch". Als belgische Kleinstadtgaunerin gefällt sie mir aber viel besser. Ich empfehle also: sehen!

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Danke für den Artikel....
Danke für den Artikel. Er trifft m.E. so manchen Nagel...
Waldwuffel (Gast) - 4. Mär, 22:04

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