Leben

Dienstag, 23. September 2008

Schlüsselkind oder Was das Leben interessanter macht

"Sowas kann ja nur Dir passieren", den Satz hör ich öfter. Zuletzt heute mittag in der Mensa Klinikum (mit herrlich weiß gedeckten Tischen!), als ich davon erzählte, dass ich gerade meinem Mitbewohner wegen zuhaus vergessener Schlüssel hinterhertelefoniere. Leider hatte ich seine Nummer noch nicht, der dritte WGling ist in Spanien und unsere sonstige Verbindung erschließt sich über drei Ecken...

In Anbetracht dessen, dass dies nicht mein erstes Schlüssel-Erlebnis seit Beginn dieses Blogs ist, stelle ich mir nun folgende Frage: bin ich prädestiniert für solche Geschichten? Könnte ich das abstellen mit etwas mehr Sorgfalt (Schlüssel nicht in die Hosentasche) und Vernunft (alle Schlüssel an einen Bund, dann kann man die nicht einzeln vergessen)? Bin ich etwa ein Hans-Guck-in-die-Luft? Und wenn, wäre das schlimm?

Immerhin weiß ich jetzt, wie eng das Bekanntschaftsnetz in Dresden gestrickt ist. Nach einer halben Stunde Mensa und Nichtaufstelefonschauen erhielt ich eine SMS: "Hab gehört, Du brauchst nen Schlüssel. Meld Dich mal." Nach einem Ausflug in bisher unbekannte Gefilde der TU Dresden sitze ich nun in meinem Zimmer und freue mich, dass ich nicht im Bigband-Probenraum campieren musste. Danke, Mitbewohner!

Donnerstag, 11. September 2008

Schlaflose Nächte

Mein Biorhythmus versucht mich derzeit zu foppen: ich wache oft nachts gegen halb drei auf, wende und winde mich, bis ich schließlich aufstehe, einen Apfel esse, den Computer anschmeiße und/oder lese, schreibe, denke. Um fünf quäle ich mich dann wieder ins Bett, in der Hoffnung, wieder einschlafen zu können.

Die letzten zwei Tage habe ich versucht, meinen Körper auszutricksen, indem ich einfach sehr, sehr spät ins Bett gegangen bin. Trotzdem war ich heute um sieben wieder hellwach. Hat jemand eine Idee, wie man das abstellt, ohne Schafe oder Kamele zu zählen?

Mittwoch, 3. September 2008

Auf WG-Suche

Langsam bekomme ich kalte Füße - es ist schon September und ich weiß immer noch nicht, welchen Stadtteil ich in einem Monat meine Heimat nennen werde. Immerhin möchte ich dort die nächsten zwei Jahre meines Dresdner Lebens verbringen und da möchte das Zimmer sorgfältig ausgewählt werden. Bei meinen Ansprüchen und finanziellen Vorstellungen gar nicht so einfach!

Dabei sah es am Anfang so gut aus: kaum war ich zurück aus Schweden, wurde mir gar eine ganze WG zur Neubelegung angeboten, kurz darauf hörte ich von der oktoberlichen Freiwerdung eines Traumzimmers in der Stadtmitte. Doch nix davon hat sich bis jetzt in einen realen Mietvertrag verwandelt und da ich nicht blauäugig durch die Gegend streife, bin ich jetzt fleißig am WG-Sichten. Bisher gefiel mir allerdings nur eins der Angebote und das wird aufgrund seiner Lage und des Preises sicherlich nicht konkurrenzlos zu haben sein.

Das Suchen hat aber auch seine Vorteile - ich gerate auf Straßenzüge, die ich bei Radfahrten sonst außer acht gelassen habe und erkunde Dresden-Neuland. Die Gegend um den Wasaplatz zum Beispiel ist einfach herrlich!

Samstag, 16. August 2008

Armes Stadtfest

Seit Tagen habe ich mich auf das Wochenende gefreut: Bühnen mit Musik- und Tanzvorstellungen, Stände mit allerlei kulinarischen Verführungen, Hüpfburgen, Kletterwände, Personen in historischen Gewändern - kurz, auf das Stadtfest Dresden. Nicht zuletzt blickte ich besonders dem heutigen Tag freudig entgegen, denn abends sollte am Elbufer der DDR-Klassiker "Heißer Sommer" laufen. Eintritt frei.

Aber der Wettergott lachte uns alle mal wieder aus. Trockenen Fußes schaffte ich es früh mit meiner Freundin zum Albertplatz, von wo wir uns vorbei an diversen Stände und Ständchen zum Goldenen Reiter vorarbeiteten. Schon dort fing es an zu nieseln und als wir nach 10 Minuten unser Mittagsziel erreicht hatten, hätte man eigentlich schon einen Schirm aufspannen sollen. Armes Stadtfest, dachte ich mir, Du erreichst wohl dieses Jahr nicht Deinen Besucherrekord!

Den Spaß an der Stadtkultur haben wir uns trotzdem nicht nehmen lassen: das Rathaus öffnete seine Pforten für Bürger und Vereine. Zuerst betrachteten wir skeptischen Auges das Stadtmodell im Ausstellungsbereich der ersten Etage, dann ließen wir uns "Tafel"-Kuchen schmecken und schließlich gab's sogar noch eine Lesung des Dresdner Schriftsteller Gerd Künzel. Trotz Regen also doch ein ganz erfolgreicher Nachmittag.

Nun, der Regen ist fürs Erste vorbei, doch die Wolkendecke macht mir immer noch Angst - mal sehen, ob ich das Kino heut abend trocken überstehe...

Samstag, 9. August 2008

"Ich hab getanzt heut nacht"...

Nein, dies wird keine Kritik zu "My fair lady", auch wenn ich das Musical sehr schön finde - ich hab tatsächlich getanzt!

Anlass war der Polterabend eines Bigband-Kollegen im Beach Club Freiberg. Passend zum Namen des Veranstaltungsortes hatten wir Bigbändler uns in luftigen Sommersachen und obligatorischen schwarzen Oberteilen eingefunden, um ein bisschen Musik zu machen. Wer konnte ahnen, dass die Wetterfee eine kühle Sommernacht vorgesehen hatte? Nach der Hälfte unseres musikalischen Programmes war ich so durchgefroren, dass ich erstmal die Seiten wechselte und zur eigenen Musik einen Walzer getanzt habe. Mehr oder minder erfolgreich ;)

Nachdem wir unser Musikprogramm beendet hatten, wärmte ich mich an offenen Feuer, Kaffee und wechselte schließlich in die zum Festsaal umfunktionierte Beachvolleyballhalle. Dort tanzten schon zwei zu lateinamerikanischen Rhythmen. Ich hab dann versucht, es ihnen gleichzutun und fand mich in der Rolle des "Darf ich bitten"den wieder. Und so kam es, dass wir Bigband-Damen abwechselnd mit den wenigen tanzwilligen Bigband-Herren durch den Raum kreiselten und den armen DJ bis 2:00 Uhr morgens zum Auflegen zwangen...

Ich hoffe, das Brautpaar hat nächste Woche ebensoviel Spaß beim obligatorischen Hochzeitstanz.

Montag, 4. August 2008

Ich wünsche mir EinTAGESfliegen!

Da hat man mal eine Prüfung um 11:15 Uhr, muss also nicht früh um sechs aus dem Bett kriechen - und dann? Ist man trotzdem halb sieben wach. Nicht wegen der Nervosität, nein, die hält sich in Grenzen. Wegen einer Fliege, die summend, krabbelnd und kitzelnd immer wieder meine freiliegenden Gliedmaßen zum Wachwerden anregt. Als sich dazu noch ein riesiges brummendes mottenähnliches Wesen dazugesellte, war es aus mit meiner Geduld.

Lieber Schöpfer dieser Erde, bitte erbarme Dich und schaffe mir dieses Viehzeug zumindest an Prüfungstagen von der Erde! Oder lass sie tagaktiv werden, wobei der Tag nicht vor 9:00 Uhr zu beginnen habe...

Mittwoch, 30. Juli 2008

Vor der Prüfung ist nach der Prüfung

Obiger Satz gilt sicher ein Studium lang, bis eben die letzte Hürde geschafft ist. Und selbst dann kann es sein, dass man irgendwann noch einmal einen Eltern-, Einbürgerungs-, Fahr-, Sprach- oder sonstigen Test bestehen muss. Ich jedenfalls durfte heute einmal wieder beweisen, dass ich des Taschenrechners und meiner grauen Zellen würdig bin und habe die Theorie der Produktionslogistik hoffentlich erfolgreich hinter mir gelassen. Ab jetzt beschäftige ich mich mit der Beschaffung - da kann man mir keine ABC für ein XYZ vormachen (kleiner Scherz am Rande für eingeweihte Materialwirtschaftstheoretiker).

Um mein Dasein als sich in die Materie vertiefendes Wesen einmal zu beschreiben, so verlief mein bisheriger Tag:

6:10 Der Wecker klingelt. Ich drück ihn für 8 Minuten weg und stehe dann auf.
6:55 Nach Haferflockenfrühstück und einem Blick auf die Uhr schwinge ich mich auf mein Rad und fahre zum Hörsaal, wo 7:30 eine Klausur stattfinden soll.
7:05 Natürlich bin ich viel zu zeitig da. Warten
9:35 Klausur geschafft, noch kurz mit Kommilitonen gequatscht. Danach in die Neustadt.
11:00 Wohnungsbesichtigung. Mal sehen...
12:00 Mensabesuch und Sichten der letzten Kapitels des Beschaffungslogistik-Skriptes. Plausch mit einem Bekannten vom Schwedischkurs. Nej vad trevlig!
14:30 Besuch meiner ehemaligen WG. Es gibt Kaltschale von Nachmieters Mama, Kaffee, Plausch und letztendlich noch ein Buch und einige Filme, die mir die nächste Woche versüßen werden.
15:30 Wieder daheim, voll motiviert. Aber erstmal muss ich ja noch bloggen ;)

In diesem Sinne verabschiede ich mich mal wieder in die Lern-Wüste!

Freitag, 25. Juli 2008

Wenn man eigentlich lernen sollte...

... dann macht man immer ganz viele andere Sachen. Der Putzwahn ist zwar bei mir noch nicht ausgebrochen, dafür hab ich in letzter Zeit viel gelesen und Filme geguckt, war mehrmals bei einer ebenfalls lernenden Freundin zu Besuch, habe meine Omas in Bautzen besucht, Freunde zum Plinsen-Essen eingeladen und heute früh sogar noch ein wenig Umzugshelfer gespielt.

Und nun, wo ich eigentlich hochmotiviert bin, macht mein Körper nicht mit. Seit gestern abend habe ich Halsschmerzen, die ich mit Erkältungstee bekämpfe. Außerdem heute meine wiederkehrenden Kopfschmerzen (ich will es noch nicht einsehen, eine Migräne ausgebildet zu haben), gegen die ich mit Kaffee vorgehe. Insgesamt habe ich heute schon sicher zwei Liter Flüssigkeit in meinen Organismus geschüttet.

Nun sind das alles gute Ausreden, aber es wird wirklich Zeit zum Lernen. Das schlechte Gewissen lässt sich nicht ewig hinauszögern. Also ran ans Werk!

Nachtrag: nachdem ich gestern nacht noch halbwegs fit auf eine Party und halbwegs fertig wieder nach Hause gefahren bin, hat mich mein Körper inzwischen eingeholt. Schnupfen im Anfangsstadium, noch nie habe ich bei 30°C so viele Taschentücher verbraucht. Gelernt habe ich trotzdem ;)

Samstag, 12. Juli 2008

"Ab in den Norden" - jetzt nicht mehr :(

Ein Blick auf den Kalender, und mir wird bewusst, wie schnell die Zeit vergeht: vor einem Monat war mein vorletzter Arbeitstag in Gällivare, gestern der letzte Praktikumstag meines Mitbewohners und ab heute hat die GPV vier Wochen Betriebsferien. Das heißt für die meisten Sachen packen, zum Flughafen fahren und ab in den Süden!

Auch ich befinde mich ja nun lange nicht mehr in den kalten Gefilden Nordschwedens und insofern wird der Titel dieses Blogs langsam ad absurdum geführt. Seit knapp einer Woche dusche ich jeden Tag - ich Sonst-Dreckschwein, ich weiß! - was ganz allein auf die hiesige Hitze zurückzuführen ist. Und mit dem ganzen Grün, den Feldern, Wiesen und vielen Menschen, die mich hier umgeben, fühle ich mich auch nicht mehr richtig nordisch. Und obwohl ich den Trubel hier vermisst habe, denke ich doch ein ganz klein wenig wehmütig an Gällivare und die es ruhig angehenden Schweden.

Wie man es dreht und wendet: jetzt bin ich wieder hier, das Leben geht weiter, und das in einem Tempo, bei dem einem manchmal Angst und bange wird. Mein vor dem Praktikum gefasster Nach-Schweden-Plan hat sich um 180° gewendet und nun bin ich auf der Suche nach Wohnung, Arbeit und einem nächsten Mathematik-Semester, in dem ich mal richtig "was schaffe". Die Motivation ist da, nun fehlt nur noch der Glaube an sich selbst und das Durchhaltevermögen...

Und was sonst noch fehlt: der passende Blogtitel. Ab in die Uni? Ab ins Bett? Ab in das Single-Leben? (kleiner Wink mit dem Zaunspfahl und nein, das ist nicht mein Ernst für einen Blogtitel!) Ich geb zu, das "Ab" würd ich gern drinlassen, da man bei alphabetisch geordneten Bloglinklisten dann immer ganz oben steht. Lasst Euch also nicht verwundern, wenn ich demnächst mit "abgedrehten" Titelzeilen experimentiere!

Sonntag, 6. Juli 2008

"Ne ganz wichtige Info"

Ich bin Tante. Schon seit SIEBEN Tagen.

Herzlich willkommen, Jakob!

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Der Artikel gefällt mir...
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deprifrei-leben - 4. Mär, 23:13
Danke für den Artikel....
Danke für den Artikel. Er trifft m.E. so manchen Nagel...
Waldwuffel (Gast) - 4. Mär, 22:04

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