Frisch verMuTZt

Das merkt man unter anderem daran, dass mein Zimmer immer leerer wird. Vorletzten Freitag habe ich begonnen, meine Bücher und Ordner in Kisten zu packen. Die stehen jetzt fein gestapelt im Keller, wohin später auch noch meine Hochsommerkleidung (brauch ich sowieso nicht) kommt.

Morgen abend wird dann mein schöner, massiv-kieferner "Fridolin" abgeholt.

Ein guter Grund, um endlich die Kleidung für meine 20 kg Freigepäck auszusuchen!

Was bisher geschah: kurz nachdem ich diesen Blog angelegt, Umzugshelfer gespielt und meinen zweiten Beitrag geschrieben hatte, erwischte mich das Schicksal in Form eines auf dem Fahrradweg geparkten Autos.

Das ich übersah.

Mit zwei gebrochenen Fingern rückte das Unternehmen "Blog" in den Hintergrund, ebenso wie mein Fahrrad und das Klettern. Dafür habe ich endlich einmal Yoga ausprobiert, einen Schauspielkurs gemacht und Erkenntnisse bei der Hand-Physiotherapie erlangt:

• Männer klagen über Schmerzen, Frauen über die Gesamtsituation
• Physio- und Ergotherapeuten sind fast alle ziemlich fit
• erst Monate nach Beginn von Schmerzen zum Arzt zu gehen, ist nicht schlau
• JUMP ist besser als PSR

Nebenbei bin ich zur Uni gegangen, habe ein Praktikum begonnen, beendet und viel in die USA telefoniert. Und irgendwann hab ich dann auch Bewerbungen geschrieben...

Vor anderthalb Wochen hatte ich Erfolg: ich darf ein Praktikum in Schweden absolvieren, Gällivare, Lappland. Dies wird also ab jetzt ein Blog über den hohen Norden, Polarlichter, Schneeberge und -schmelzen, Rentiere, Samen, und was es sonst noch alles da oben gibt. Ich bin gespannt und freu mich drauf!

Es ist kaum zu glauben: obwohl ich mich jetzt schon meinem 25. Lebensjahr nähere, war ich noch nie, also wirklich nie, Umzugshelfer. Das heißt nicht, dass ich noch nie umgezogen bin, weißgott nicht. Wenn ich recht nachzähle, hatte ich bisher achteinhalb Hauptwohnsitze (der halbe war ein Monat Möbelstell- und Schlafgelegenheit bei einer Bekannten, die derweil in Nepal weilte) und etwa 5 ernstzunehmende Umzüge selbst veranstaltet. Und die Zahl meiner Helfer stieg kontinuierlich: beim ersten Auszug halfen nur meine Eltern, beim nächsten noch ein guter Freund, später dann mein Freund und weitere Leute, die mir nicht nur deshalb lieb geworden waren. Zuletzt waren zwar meine Eltern nicht mehr dabei, dafür aber ein Haufen netter Umzugshelfer aus meinem und meiner Mitbewohnerin Freundeskreis. Und obwohl sich im Laufe der Zeit meine Umzugsmasse immer vergrößert hatte, nahm die Umzugszeit nicht zu. Hiermit möchte ich nochmal herzlich dafür danken!
Aber eigentlich wollte ich ja davon erzählen, dass ich heute das erste Mal selbst Umzugshelfer war. Wir hatten einen Doppelumzug: zuerst Möbel aus WG-Zimmer in neue Wohnung, dann Einrichtung aus Einraumwohnung in besagtes WG-Zimmer. Macht einmal Schränke&Co. aus dem 3. (Altbau-)Geschoss nach unten, dann ins Erdgeschoss tragen, eine weitere Wohnungsausstattung aus dem 4. (ebenfalls Altbau-)Geschoss in den Transporter und von dort aus zurück in die 3. Etage. Um 8:00 Uhr früh war Treff, 14:00 Uhr sollte der Transporter wieder da sein.
Und genau so wr es dann auch: abgesehen von viertelstündiger Verspätung meiner und Björns Seite lief alles wie am Schnürchen, wir mussten nur einmal doppelt fahren und der Transporter war auch wirklich kurz vor 14:00 Uhr wieder im Depot. Echt klasse, wenn 6 Mann/Frau anpacken!
Mir ist dabei (und beim Klettern vor zwei Tagen) aufgefallen, welche meiner Muskelgruppen dringend etwas Training vertragen könnten, nämlich meine Arme. Jedenfalls fühlten sich meine Unterarme so an, als hätte ich gerade 10 Minuten an einem Überhang geklebt. Ich kümmere mich demnächst drum!

... deswegen gab mir mal jemand den Tipp: bevor Du gar nichts machst, mach irgendetwas. Also habe ich hier einfach mal ein Foto rausgesucht, dass den Anfang macht. Wenn's Euch nicht gefällt, macht's nichts ;)