Dresden

Freitag, 24. April 2009

Ruhe bitte!

Aus meiner nunmehr beträchtlichen Umzugserfahrung ergeben sich verschiedenste Kriterien, die meine Wohnung erfüllen sollte (und größtenteils tut!):
  • kein Schimmel
  • eine richtig dimensionierte Heizung
  • ein Wasserdruck, der das Duschen jederzeit möglich macht
  • ein nicht-schlauchförmiges Zimmer für mich
  • Ruhe nachts
Besonders letzter Punkt ist ein sehr sensibler, denn was kann man tun, wenn die schönste Wohnung der Welt nun einmal an der schönsten und damit am liebsten befahrensten Straße der Welt liegt?

Nunja, die A17 mag zwar nicht die schönste Straße der Welt sein, sie führt aber dennoch am Stadtteil Lockwitz in Dresden vorbei und beschert den dortigen Anwohnern eine durchgängige Beschallung. Da den Lockwitzern und auch dem Dresdner Ortsverband des Verkehrsclubs Deutschlands das nicht besonders gut gefällt, haben sie für morgen eine Fahrraddemonstration für bessere Lärmschutzbauten an der A17 organisiert. Und damit das ganze auch Gehör findet, findet diese da statt, wo sonst der Lärm produziert wird: auf der Autobahn. Aus Solidarität und ein wenig aus Neugier werde ich mit der Rikscha dabei sein.

Samstag, 4. April 2009

Party-Express

Seid Ihr schonmal mit der Disko nach Hause gefahren? Ich schon! Gestern haben wir nämlich den Geburtstag meiner Mitbewohnerin in der Straßenbahn ausgefeiert, "Rock the Tram" hieß die Party in zwei Wägen einer alten Tatra-Bahn. Die Musik war zwar nicht das Nonplusultra, aber auf jeden Fall tanzbar und die Bewegung des Fahrzeugs tat noch das Ihrige zu unserem Tanzstil dazu.




Die Fahrtroute war hauptsächlich neustadtlastig - es ging 23:00 Uhr am Albertplatz los, wo wir auch zu Mitternacht und 1:00 Uhr noch einmal Leute ein- und ausgeladen haben. Dazwischen tingelte die Bahn zwischen Wendeschleife Richtung Hellersiedlung, Neustädter Bahnhof und Neustädter Markt hin- und her. Unsere letzte Runde war dann eine glatte Stadtrundfahrt: über die Albertbrücke in die Johannstadt, von dort aus vorbei an Gläserner Manufaktur, Großen Garten und Hauptbahnhof in Richtung Coschütz. Gut, dass ich soeben an den Münchner Platz umgezogen bin, denn dort konnten wir morgens um 2:00 Uhr ganz bequem aussteigen und nach Hause laufen.

Sollte mal jemand zuviel Geld übrig haben, meinen Musikgeschmack besitzen und ebenfalls eine Straßenbahn zur Feierei mieten wollen - ich bin dabei!

Samstag, 28. Februar 2009

Wo Goethe aus dem Fenster guckte

In den Städtischen Museen Dresdens gibt es jeden Freitag ab 12:00 Uhr freien Eintritt und so bin ich gestern nachmittag mal ins Kügelgenhaus auf der Hauptstraße gegangen. Das ist die Straße, die vom Goldenen Reiter zum Albertplatz führt und von August dem Starken nach einem Stadtbrand als Prachtallee ausgebaut wurde. Die Bombardierung auf Dresden 1945 hat zwar auch hier fast den gesamten Straßenzug zerstört, aber ein paar barocke Häuser stehen doch noch, unter anderem eben das Wohnhaus von Franz Gerhard von Kügelen. Dass es ein Museum ist, wusste ich schon lange und habe meine Rikscha-Gäste auch immer fleißig darauf hingewiesen, und nun wollte ich es mir endlich einmal selbst ansehen.

Die Tür zum Museum im dritten Stock des Hauses war verschlossen, aber nach kurzem Klingeln kam schnell eine nette Mittfünfzigerin den Gang entlang, die sich als Museumsbetreuerin entpuppte. Neben mir und meinem Begleiter besuchten noch zwei Mitarbeiter aus anderen städtischen Museen das Haus und ließen sich eine kurze Einführung geben. Ich hörte anfangs noch mit zu - 30 Jahre Museumsgeschichte, thematisch geordnete Räume, freigelegte Deckenbalken,... - und entschied mich dann, die Ausstellung auf eigene Faust zu erkunden.

In den verschiedenen Zimmern der ehemaligen Künstlerwohnung von Kügelgen gab es allerlei Tafeln und Bildnisse von Kügelgen und seinen Zeitgenossen. Caspar David Friedrich, Theodor Körner, Richard Wagner - die Liste der berühmten Namen, die im Kügelgenhaus erwähnt werden, ist lang. Wie sie jedoch genau mit Kügelgen oder dem Haus in Verbindung standen, war nicht erwähnt. Überhaupt fehlte mir ein wenig der rote Faden, denn als "Museum der Dresdner Frühromantik" hätte ich zumindest gern gewusst, was denn die Romantik von anderen Kunst-, Literatur- und Musikstilen abgrenzt. So blieb mir der fade Geschmack längst vergangener Deutsch-Stunden in Erinnerung.

Wie viele Museen standen auch im Kügelgenhaus alte Dinge herum - Biedermaiermöbel hier, Jagdgewehr und Volkskunst da. Ich habe nie verstanden, warum solche Exponate, ohne jedwede Erklärung der Herkunft oder des Gebrauches, ausgestellt werden müssen. Nur falls sie ein zeitgeschichtliches Ganzes - ein komplettes Esszimmer, eine Wohnstube, usw. - bilden, kann ich ihnen etwas abgewinnen. So auch geschehen im Kügelgenhaus: im hintersten Zimmer, mit Blick auf den Innenhof, war Kügelgens Atelier nach der Vorlage einer Zeichnung nachgebildet. So hatte ich eine genaue Vorstellung, wie er da saß und malte.

Für zukünftige Rikschafahrten entlang der Hauptstraße habe ich auch noch ein Schmankerl mitgenommen: aus einem Fenster zur Hauptstraße schaute 1813 Goethe, der den Einzug preussischer Truppen gegen Napoleon erwartete. Das Museum werde ich den Fahrgästen aber wahrscheinlich nur freitags empfehlen...

Donnerstag, 26. Februar 2009

Freischwimmer

Ich habe mich diese Woche ausgiebigst mit dem Medium Wasser beschäftigt. Zum einen im Gedanken an den permanent niedrigen Wasserdruck in unserer Wohnung und zum anderen, indem ich geschätzte 4,5 km auf (oder in?) den Bahnen der Schwimmhalle "Freiberger Platz" zurückgelegt habe.

Eben jenes Hallenbad war vor reichlich einem Jahr Bestandteil heißer Diskussionen um das Sportstättenmanagement unserer Stadt, nachdem man festgestellt hatte, dass die Statik des Daches wohl nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht. Kein Wunder, denn das 1969 errichtete Gebäude hat immer noch den Flair der späten 80er. Nachdem die Schließung abgewendet war, tauchte das Bad auch in meinem Gedächtnis wieder unter, zumal es ohne Rutsche und Whirlpool nicht ganz so attraktiv wie zum Beispiel das Georg-Arnold-Bad am Großen Garten wirkte.

Mein Geiz gepaart mit der Möglichkeit, als Unisport-Nutzerin in den Semesterferien kostenlos am Freiberger Platz schwimmen zu gehen, führte mich dann letzte Woche das erste Mal seit drei Jahren wieder in die Schwimmhalle. Für Ausdauerschwimmer ist die Anlage der Traum: 50 Meter lange Bahnen, die durch Seile voneinander getrennt sind, sodass nicht ständig Querschwimmer das Vorankommen stören. Und vom Tempo her kann man sich auch eine dem eigenem Niveau entsprechende Bahn aussuchen - wobei ich bemerkt hab, dass ich so langsam gar nicht bin ;)

Übrigens steht die Schwimmhalle Freiberger Platz genau wie die Mensa Bergstraße und der Kulturpalast seit letztem Jahr als Kulturdenkmal unter dem Schutz der Stadt. Auf dass wir noch lange zu studentenfreundlichen Preisen da baden können!

Dienstag, 27. Januar 2009

Wicht(el)ig für Morgenmuffel

Ich hab ja so ein Faible für Geschäftsideen: den Service derFrühstückszwerge find ich auf jeden Fall mal kreativ und bin gespannt, wann ich ihnen das erste Mal begegne.

Nachtrag: aber das in Frühstücksbeuteln eine BILD sein muss, das seh ich nicht ganz ein...

Montag, 19. Januar 2009

Stadtrundfahrt

Der Dresdner Student kennt das Phänomen "61", DIE Buslinie schlechthin. Als Verbindung zwischen zwei zentralen Umstiegspunkten, nämlich der Haltestelle Tharandter Straße und dem Wasaplatz, ist sie für Fahrradfaule ein Muss auf dem Weg zur Uni. Und obwohl sie im gefühlten 2-Minuten-Takt kommt, gibt es streckenweise Platzkämpfe und immerwährende böse Blicke auf diejenigen, die sich durch Drängeln und Drücken noch hineinzwängen in den überfüllten Bus. Mit genügend Dreistigkeit schafft man es nämlich schon, auch zu Stoßzeiten einen Platz in der Sardinendose zu finden ;)

Um vom Salsakurs in Löbtau zurück an den Wasaplatz zu kommen, habe ich heute mal eine Alternativroute gewählt. Es handelte sich zwar auch um eine "Direktverbindung" - also ohne Umsteigen - , hat aber etwa dreimal so viel Zeit gekostet wie mit der 61. Zeit, die sich gelohnt hat: die Busnummer 89 führte mich durch das gefühlte ganze Süd-Dresden, vorbei an Plattensiedlung (Südhöhe), altem Ortskern (Mockritz) und Villenviertel (Plauen). Kleinstadtflair neben Großbürgertum, Kaufland neben Dorfplatz - auch wenn es nur eine Fahrt nach Hause war, ein wenig Stadtrundfahrtgefühl ist hängengeblieben und macht Lust auf die nächste Erkundungstour mit den Dresdner Verkehrsbetrieben.

Samstag, 22. November 2008

BILD Dir Deine Meinung ;)

Lange versprochen, nun endlich hochgeladen - Bilder aus meinem Reich:


Wer mich mit dem Zug besuchen kommen will, steigt in "Dresden Strehlen" aus...


...und erblickt die wunderschöne Strehlener Kirche im Jugendstil.


Blick aus meinem Fenster bei Nebel.


Mein Provisorium. Man bemerke: die Lampe leuchet (auf diesem Bild: noch).


Hier nochmal das gute Stück in Nahaufnahme. Sie leuchtet. Wieder ;)

Montag, 13. Oktober 2008

"Nein, ich wohn nicht in der Platte"

Den Spruch oben werd ich zukünftig wohl öfter anwenden müssen. Beim Ummelden in der städtischen Meldezentrale wurde mir heute nämlich erklärt, dass meine neue Wohnung im Gebiet des Ortsamts Prohlis liegt. Das ist (für Bautzner) der Gesundbrunnen oder eben (für Berliner) Marzahn Dresdens...

Wobei, nach herkömmlicher Stadtteildefinition bin ich nach wie vor in Strehlen, laut Wikipedia "seit Mitte des 19. Jahrhunderts [...] Wohnort der Oberschicht". Wer mich besucht, befindet sich fast direkt im alten Ortskern und kann seinen Wocheneinkauf in einem Dreiseitenhof tätigen, wo jetzt ein PLUS untergebracht ist. Brötchen gibt es entweder um die Ecke am Wasaplatz oder man läuft zur Dohnaer Straße zu Bäcker Morenz, wo die Leute am Wochenende noch fürs Frühstück Schlange stehen. Auch sonst bin ich rundum gut ausgestattet: auf meiner höchstens 50 m langen Straße befindet sich je ein Spielzeug-, Geschenke-, Tee-, Schuh-, Outdoor-, Textil- und ein Dönerladen.

Fotos folgen!

Mittwoch, 3. September 2008

Schlaumeier

Heute nacht gegen 23:50 Uhr bin ich mit dem Fahrrad vom Großen Garten in Richtung Pirnaischer Platz gefahren und sah plötzlich eine katzengroße, aber nicht katzenähnliche Gestalt über die Straße huschen. Bei näherem Hinsehen entpuppte es sich als Fuchs, der mich sich auf 10 Meter annähern ließ. Irgendwie hab ich es dann doch nicht geschafft, ihn scharf aufs Digitalkamerabild zu bekommen, sodass hier leider kein Beweisfoto abgelichtet werden kann. Wo doch der Fuchs als schlaues Tier gilt - was zum Teufel macht er im Stadtzentrum?

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Der Artikel gefällt mir...
Der Artikel gefällt mir sehr gut. Ich weiß nicht, ob...
deprifrei-leben - 4. Mär, 23:13
Danke für den Artikel....
Danke für den Artikel. Er trifft m.E. so manchen Nagel...
Waldwuffel (Gast) - 4. Mär, 22:04

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