Die Sonne scheint mir ins Gesicht
Sie blendet mich, ich seh sie nicht.
Geräusche sanft verteilt im Ort
Ein Auto hier, paar Stimmen dort
Ein Hundebellen in der Ferne
Ne leise surrende Laterne
Fensterputzen, Flügelschlagen
Taubengurren ...weitersagen?
Bin ganz und gar ohne Verdruss
Dass ich mich hier erholen muss!
Heute morgen beim Auskurieren der letzten Ausläufer meiner Impfnachwirkungen zusammengeschrieben... nachmittags bin ich dann mit dem Zug nach Carcassonne, hab mir das dortige Weltkulturerbe (à la Festung Königstein) einmal im Schnelldurchlauf angeschaut und nächtige nun 10km südlich in Verzeille. Fühl mich wieder gesund und radele morgen endlich richtig los!
MuTZelchen - 3. Mär, 22:14
Es scheint ein wenig, als will der Zufall die Statistik der Pleiten, Pech und Pannen nicht auf meine Reisetage gleichverteilen, sondern einfach alles am Anfang ausschütten: zuerst keine Radmitnahme per Bus, dann die Krankheit (ja, ist immer noch da!) und heute morgen auch noch ein Handy, dass trotz nächtlichen Lade-Anschluss an die Steckdose keinen Pieps mehr machen möchte... Gottseidank sind habe ich noch einen (extrem langsamen, aber daher "entschleunigenden") Rechner zur Online-Kommunikation im Gepäck.
Wenn man so will, bin ich für eine "moderne" Reise mit stündlicher Online-Ortsangabe, Foto-Teilhabe und Videobotschaften (wer mag mich schon krächzen hören...) derzeit nicht so gut gerüstet. Aber ehrlich: es ist eigentlich ganz gut so, dass nicht immer alles rund läuft.
Allein der Fakt, dass ich ursprünglich nur eine Nacht in Montpellier bleiben wollte, kann Grund genug gewesen sein, den Unglücks-Zufall in meine Spur zu schicken. Verdammt, ist diese Stadt es wert, mehr als einen Tag zu bleiben! Auch wenn ich recht viel geschlafen habe, so konnte ich doch ein bisschen durch die Straßen bummeln, Croissants essen und Kaffe trinken, ein Museum besuchen und mich tatsächlich per Straßenbahn fast direkt ans Meer bringen lassen. Ein (krankheitsbedingt) langsamer Spaziergang zum Strand mündete in Glücksgefühlen beim Anblick und Hören des Rauschens der Wellen sowie der Gewissheit, dass ich hier jederzeit anhalten und ein paar Tage bleiben kann. Ein kleiner Wehmutshauch - hach, könnte ich das doch mit jemanden teilen! - zog noch hinterher, war aber beim Weiterlesen meines Nixenbuches bald wieder vergessen.
Nach einer weiteren Nacht in der Jugendherberge entschied ich mich heute morgen ein weiteres Mal gesundheitsbedingt, nicht per Rad nach Béziers weiterzufahren. Stattdessen setzte ich mich gemütlich ins Foyer der Unterkunft und versuchte, mein Handy- und Kommunikationsproblem zu lösen. Dabei konnte ich mir gleich die ersten Fotos der letzten Tage angschauen - und schon jetzt schwelge ich in ersten schönen Erinnerungen! Einzig die schnarchende alte Dame im Bett unter mir hätte ich mir und meinen Zimmergenossinnen die letzte Nacht gern erspart.
Die erste Radetappe habe ich nun einfach übersprungen und stattdessen den Regionalexpress nach Béziers genommen, wo ich nun ein weiteres Mal bei einem sehr netten Pärchen - einem italienischen Glaskünstler und einer Malerin - untergekommen bin. Die Zugfahrt war für Luigi mal wieder kostenlos und diesmal gab es sogar Hilfe beim Mit-Fahrrad-Treppensteigen: ein Sicherheitsmann der Bahngesellschaft SNCF schulterte den Tretesel, als ich nur eine einzige Tasche abgenommen hatte. Sein Kollege kommentierte mir gegenüber ironisch: "Ici vous avez un prince charming" - "Hier haben Sie einen Märchenprinzen". Wenn der nächstes Mal statt auf der Schiene auf einem Tourenrad daherkommt, hätte ich nix dagegen ;-)
Morgen früh entscheide ich ein weiteres und hoffentlich letztes Mal, ob ich nun endlich eine längere Etappe radle, noch einen Tag Béziers zu Fuß erkunde oder mich noch einmal von der Eisenbahn mitnehmen lasse. Egal wie und egal welche Hürden mir der Zufall morgen noch zu überspringen gibt, ich bin mir sicher, dass ich auch morgen wieder ein paar Glücksmomente sammeln werde.
An dieser Stelle warne ich gleich vor: sobald ich wieder gesund bin, werdet Ihr nicht mehr soviel von mir hören... bloggen frisst wertvolle Radelzeit. Insofern drückt Euch die Daumen, dass ich morgen noch ein bissl krank bin, damit ich ein paar Fotos hochlade ;-)
MuTZelchen - 2. Mär, 22:24
Es ist jetzt 13:25 Uhr und eigentlich wollte ich gerade im Sattel sitzen und Luigi 60km in Richtung Béziers bewegen. Es ist auch alles gepackt, Reiseproviant besorgt und selbst das Wetter stimmt mit knapp 15°C, leichter Wolkendecke, aber eben Wind- und Regenfreiheit. Und dennoch sitze ich jetzt im Hostel-Aufenthaltsraum und überbrücke Zeit auf dem Sofa...
Schuld ist mein Körper, der nach drei Tagen Ausruhen in Mitfahrgelegenheiten und bei den tollen Gastgebern auf dem Dorf leider immer noch nicht schnupfen- , halsschmerz- und kopfschmerzfrei ist. Gestern abend bin ich extra früh zu Bett, hab noch ein tolles Buch - "Nixenkuss" von Samantha Hunt - angefangen und gehofft, dass ich nach zehn Stunden Schlaf gesundheitlich wieder fit für die Reise bin. Aber als ich heute morgen die ersten Worte mit meiner amerikanischen Zimmergenossin wechseln wollte, kam nur ein Krächzen aus meiner Kehle. Es war also klar, dass ich noch nicht komplett gesund bin.
Ich gebe zu, nicht immer denke ich rein rational. Heute morgen habe ich immer noch ein bisschen gehofft, gegen Mittag radelfertig zu sein. Hab also mit netten Leuten am Frühstückstisch über die Welt und PEGIDA (!) geredet, ausgecheckt und bin mit der Amerikanerin ins Musee Fabre gegangen.
Da auch die Kunst meine Kopfschmerzen nicht beseitigen konnte, bin ich nun zurück in der Herberge und warte darauf, dass entweder ein Couchsurfer sich meldet oder ich um 15:00 Uhr wieder auf ein Zimmer kann (davor wird geputzt). Vielleicht kann ich ja den Abend dazu nutzen, mal per Straßenbahn in Richtung Meer zu fahren, mal sehen.
Gute Besserung an mich selbst!
MuTZelchen - 1. Mär, 13:25
Zwar sitze ich nun schon in einem wunderschönen alten Bauernhaus in Murles und bekomme tolle Radfahrtipps von meinen hiesigen Gastgebern (10.000 km von Ostasien bis Frankreich), aber die gestrige Episode kann ich Euch nicht vorenthalten:
Stuttgart Hauptbahnhof, gestern um ca. 9:30 Uhr. Begeistert, dass der SVV meinen Begleiter Luigi kostenlos mitnimmt, steige ich aus der S-Bahn und schiebe den vollbepackten Luigi in Richtung Fahrstuhl. Wir sind die ersten dort und es finden sich auch nur zwei, drei Personen hinter mir ein, sodass sich mein schlechtes Gewissen wegen möglichen Platzmangels im Rahmen hält.
Der Fahrstuhl stoppt, spuckt ein paar Pendler aus und macht Platz für uns Nach-oben-Strebenden. Ich rolle zuerst hinein, versuche Luigi so platzsparend wie möglich zu platzieren und biete den anderen Fahrstuhlgästen an, an den Packtaschen vorbeizugehen und den Freiraum dahinter zu nutzen. Der erste Mann macht davon freudig Gebrauch, der zweite jedoch schiebt sein Köfferchen ziemlich breit zwischen die Wand und mein Fahrrad, sodass dort kein Vorbeikommen mehr ist. Ich weise ihn darauf hin, dass mit einer 90°-Drehung vielleicht noch ein paar Personen mehr in den Fahrstuhl reinpassen könnten. Offensichtlich habe ich damit einen Nerv getroffen...
"Ich liebe ja Fahrradfahrer", sagt der Mann, und ich freue mich erstmal, weil ich die Ironie im Unterton leider nicht verstanden habe. Gleich ging es weiter: er bezahle für unsere Fahrradwege - woraufhin ich entgegnete, dass ich die mit meinen Steuern ebenso zahlen würde. Das hätte ich nicht tun sollen, denn dann drehte er wirklich auf und es sprudelten Vorurteile über Fahrradfahrern aus ihm heraus, die mit dem Öffnen des Fahrstuhls und dem folgenden Satz endeten: "Ohne Auto wären wir heute alle tot."
Leider hab ich bisher noch nicht gelernt, mich bei solchen Dingen zurückzuhalten und habe eben doch noch etwas gesagt: "Ohne Rad gäbe es wohl heute kein Auto". Ach, ich...
Nachdem ich mir noch einen Kaffee und eine ZEIT besorgt hatte, lief ich also mit Luigi durch den Hauptbahnhof, trug ihn und meine Taschen die Treppen hinunter in Richtung U-Bahn und dachte noch ein Weilchen über diesen Autoliebhaber (der ja aber offensichtlich Bahn fuhr!) nach. Wieviele "Kampfradler" haben ihn wohl in den letzten Monaten sein Leben schwer gemacht? Gefällt ihm die grüne Regierung Baden-Württembergs? Und überhaupt, was hat wohl seine Frau im Fahrstuhl und danach gedacht?
Auf meinem Weg zur U-Bahn habe ich noch möglichst vielen Stuttgartern in die Augen geschaut und mich gefragt, was sie wohl just in diesem Moment über mich und mein bepacktes Fahrrad denken würden. Ich sah nicht nur neugierige Blicke, sondern vor allem indifferente... so hat mir auch keine Hilfe beim Tragen angeboten - aber es hat sich mir auch keiner in den Weg gestellt ;-)
MuTZelchen - 28. Feb, 12:56
Ich liebe am Reisen, dass es immer anders kommt als man denkt. So auch jetzt, gleich zu Beginn meiner Tour:
Das letzte Fragezeichen in meinen Vorbereitungen war die Frage, wie ich Luigi nach Montpellier bekomme. Man mag ja meinen, dass Radreisen heute nichts ungewöhnliches mehr ist und es genügend Fahrradstellplätze in Bussen und Bahnen geben sollte - immerhin bin ich schon vor fünfzehn Jahren mit meinem damaligen Begleiter "Old Knatterhand" per Zug von Bautzen nach Rostock gekommen - aber die Franzosen sind da speziell. Zwar gibt es eine eigens für Fahrradfahrer angelegte Website des dortigen Bahnunternehmens SNCF, das ist aber auch schon alles in Sachen Komfort für den ambitionierten Rad-und-Bahn-Kombinierer. Es ist auf Fernreisen mit dem TGV nur in Ausnahmefällen möglich, ein nicht demontiertes Rad mitzunehmen, zudem gibt es selbst für die wenigen Zugoptionen keine automatisierte Möglichkeit, den Drahtesel dann einfach online mitzubuchen. Stattdessen soll man eine (französische) Nummer anrufen und (zeitgleich zur Buchung!) einen Rad-Stellplatz reservieren.
Die Online-Zugbuchung fiel also raus, weswegen ich zur deutschen Dependance des Zugverkehrs gegangen bin und mein Anliegen vorgetragen habe. Ich gebe zu, das war erst am Montag und insofern ein wenig spät... jedenfalls ergab die Recherche der DB-Mitarbeiterin, dass selbst für die Bummelzugverbindung die Fahrradstellplätze auf französischer Seite bereits ausgebucht sind. Als sie mir dann noch den Bahncard-50-Preis der Zugfahrt mit auseinandergebautem Fahrrad nannte, entschied ich mich spontan, es doch anders zu versuchen. Ich buchte also ein Busticket nach Montpellier bei Eurolines, setzte (leider) keinen Haken bei "Stornomöglichkeit - 5 €" und freute mich auf die Abfahrt am Freitag.
Am Mittwoch bin ich dann in Dresden nochmal beim Bus-und-Hauptbahnhof vorbeigeradelt und fragte interesse-(und-hoffnungs-)halber einen dortigen Fernbusfahrer, wie denn meine Chancen ständen, ein demontiertes und verpacktes Rad als Reisegepäck im Bus durchzukriegen. Seine Antwort war ziemlich ernüchternd: "Nee, junge Dame, det kriejen se nich durch. Da müssense schon Sperrjepäck uffjeben." Okee - Extrakosten im Kopf eingeplant, zuhause die Eurolines-Website aufgerufen und folgendes gelesen: "Ein drittes extra Gepäckstück wie z.B. Ski, Snowboard bzw. Sperrgepäck wird nicht gefördert."
Da die Zeit drängte, hab ich einfach mal nix getan und mir überlegt, dass ich eine Lösung des Problems auch noch am Donnerstag auf der Mitfahrgelegenheit nach Stuttgart ersinnen und mich am Freitag dort darum kümmern könne. Ich habe also meine Vorbereitungs-ToDos abgekreuzelt, meine Sachen gepackt und mich darauf eingestellt, dass ich am Samstagmittag ohne Rad in Montpellier ankommen und dort vermutlich auf eine größere Postsendung warten müsse. Armer Luigi, der wäre sicher gern Bus gefahren!
Und hier kommt nun der Planwechsel ins Spiel: ich habe mal wieder Glück im Unglück - oder Unglück im Glück, je wie man's nimmt. Eine Ich-probier-es-jetzt-wenigstens-Mitfahrgelegenheits-Recherche am Mittwochabend ergab eine mögliche Autofahrt von Stuttgart direkt nach Montpellier am Freitag. Natürlich ohne Rad, aber ich schrieb dem Fahrer eine Email und bat um Radmitnahme, ggf. auch mit einer MuTZ zusätzlich. Er schrieb zurück, dass er lieber nur mich mitnehmen würde und ich mein Verkehrsmittel doch mit dem Bus nach Montpellier schicken solle. Dann erreichte ich ihn telefonisch erstmal nicht... (zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich einen Zahlendreher ins Handy getippt habe)
Gestern abend, nach dem ersten Begrüßungsgespräch bei meiner Stuttgarter Freundin, probierte ich es dann noch einmal und konnte endlich mit dem Anbieter der Mitfahrgelegenheit reden. Er nimmt mich mit, heute um 10:00 Uhr ab dem Autobahnkreuz Fasanenhof-Ost. Das heißt, ich werde bereits heute abend in Montpellier sein - und habe natürlich bislang weder ein Hostel gebucht noch eine Couchsurfing-Übernachtung vorausgeplant. Aber auch das löst sich sicherlich im Laufe des Tages ;-)
Das einzige, was sich nicht lösen wird, sind die bereits getätigten Ausgaben für die Busfahrt - falls ein Leser jemanden kennt, der weiblich ist und sich traut, ich gebe mein Ticket nach Montpellier gern weiter!
Abseits der Mitfahrplanung: Da ich im Anschluss an meine Frankreichreise noch einen Ausflug nach Malaysia geplant habe, war ich die letzten Wochen öfter mal zum Impfen beim Arzt... ich hab's immer gut vertragen und bin entsprechend vorfreudig auch am Mittwoch zum Pieksen gegangen. Pünktlich zu Reisebeginn zeigen sich nun leider doch kleine Nachwirkungen in Form eines geschwächten Immunsystems, dass mir gerade Halsweh und Schnupfnase bereiten. Es ist also ganz gut, dass ich noch einen Extratag zum Auskurieren in Montpellier bekomme, bevor die eigentliche Radreise beginnt.
MuTZelchen - 27. Feb, 02:03
Gestern:
Heute nacht:
*Wintersachen in den Keller gebracht
*Gemeinschaftsräume von unnützem MuTZ-Kram befreit
*Reiseverpflegung zusammengesucht (und genascht)
Heute morgen:
*Bett abgezogen
*Mitfahrgelegenheit Stuttgart-Montpellier angeschrieben, da telefonisch leider nicht erreicht
*Beine reisefein gemacht ;-)
Noch zwei Stunden, dann geht's los!
MuTZelchen - 26. Feb, 08:04
Es ist eine Weile her, seitdem ich auf (längeren) Reisen war... und es ist Zeit, mal wieder loszufahren. Seit ein paar Monaten plane ich im Kopf, seit ein paar Wochen nun auch an Rechner und Telefon eine Frankreichrunde mit dem Fahrrad. Starten will ich im Süden, mich über Toulouse, Bordeaux und das Loiretal bis nach Fonatinebleau durcharbeiten, ab der Senfstadt Dijon wieder in Richtung Mittelmeer fahren und schlussendlich ab Lyon die Heimreise antreten. Acht Wochen habe ich inklusive Nach-Hause-radeln eingeplant und freue mich jetzt schon wie ein Schneekönig.
Heute habe ich meinem Fahrrad auch endlich einen Namen gegeben - es heißt jetzt "Luigi", gewissermaßen als der perfekte Partner zu Supermaria auf Reisen ;-) Tatsächlich ist der Rahmen ein Giant-Fabrikat und "Giano" leitet sich eben von "Luigi" ab, was wiederum von "Ludwig" kommt und aus den althochdeutschen Wörtern "hluth" (=berühmt) und "wig" (=Kampf, Krieg) zusammengesetzt ist. Luigi und ich werden den berühmten Kampf gegen Wetter und Wadenschmerzen schon gewinnen! Ich mach Euch mal bekannt:
Seit gut 14 Tagen ist das Rad nun reisebereit und da es noch vor März losgehen soll, wollte ich es nochmal auf eine kleine Ausfahrt mitnehmen. Und so sind Luigi und ich am Sonntag mal nach Freiberg gefahren, um die liebe Familie zu besuchen. Anstatt über Tharandt und Freital bin ich diesmal über Pesterwitz gefahren und habe dort ein interessantes Wandbildnis an einer Grundschule gesehen:
Was sehen wir? Einen Schüler mit Basecap und geschultertem Ranzen, im Hintergrund Buchstaben und Zahlen. Schaut man genauer hin, ergeben die Zeichen die Rechenaufgabe
"2+4=?". Der coole Junge guckt selbstbewusst zum Betrachter und zeigt uns
einen Daumen...
"= 1!"
Der Kleine sieht eigentlich ganz glücklich damit aus. Vielleicht ist es ja manchmal auch gar nicht so wichtig, die richtige Antwort auf eine Frage zu haben, sondern sich mit dem Problem beschäftigt zu haben... ;-)
MuTZelchen - 17. Feb, 09:59
In den letzten vier Wochen hat sich mein Schlafrhythmus auf Mittelalterreise begeben und teilt meine Nacht in zwei Schlummerabschnitte. War wohl früher normal so, wenn man dem
Artikel in der Süddeutschen Zeitung glauben schenken möchte. Da ich mir die fehlenden Ruhestunden tagsüber wiederholen kann, nehm ich es sportlich und nutze die gewonnene Nachtzeit zum Lesen, Lernen, Schreiben und Musikhören. Alles möglichst im Bett, damit aufkommende Müdigkeit sich gegebenenfalls gleich in Schlaf niederschlagen kann...
So hat es sich eingeschlichen, dass ich zur frequenten Youtube-Kundin mutiert bin und dort jetzt regelmäßig Werbespots vor Musikvideos eingeblendet bekomme. Die kann man nach wenigen Sekunden zwar überspringen, manchmal muss man sie aber auch zuende sehen. In diesem Rahmen habe ich heute nacht einen weiteren Hinweis darauf gefunden, warum der Vorname Chantal in einigen Ohren nicht gerade nach Bildungsbürgertum, sondern nach zuviel Parfüm und Hinter-dummen-Jungen-herrennen klingt:
ein Chanel-Werbespot. Der blauuäugige Traum aller Gala-Girls zieht durch Nacht und Blitzlichtgewitter, Frauen umschwärmen ihn wie Motten das Licht. Im Hintergrund Gitarrenriffs und eine Stimme, die von einem "Weg raus hier" singt. Nachdem der Typ in seiner Klischeekarre durch Klischee-Amerika gefahren und einem Klischeemodel hinterhergerannt ist, schaut er raus aufs Meer und es erklingt der tiiiieeefsinnige Spruch: "Werde derjenige, der Du bist.
Bleu de Chanel."
Wer des Französischen nicht mächtig ist: "bleu de" spricht man "blöh de" aus...
Die Chantals dieser Welt mögen mir meine Spitzfindigkeit verzeihen!
MuTZelchen - 9. Feb, 09:02