Sonntag, 6. Juli 2008

"Ne ganz wichtige Info"

Ich bin Tante. Schon seit SIEBEN Tagen.

Herzlich willkommen, Jakob!

Die letzten Tage...

Nun bin ich also wieder da. Zurück in Dresden, der vielleicht schönsten Stadt der Welt. Mit Stockholm. Und Malmö.

Meine letzten Urlaubstage waren noch richtig abenteuerlich. Die Übernachtungsgelegenheit in Kopenhagen entpuppte sich als harter Holzfußboden in einer buchstäblichen Einraumwohnung mit wortkargen Gastgeber und das wollte ich meiner späteren Miturlauberin dann doch nicht zumuten. So haben wir uns dann noch kurzfristig nach einem Hostel umgesehen, dass uns für schlappe 17€ pro Nacht in einem Vielbettraum schlafen lassen hat. Erinnerte ein wenig an Turnhallenübernachtungen mit meinem früheren Orchester, nur dass die Schlafplätze durch Mehrzweckbürowände voneinander getrennt waren.

Neben dieser minimalen Umdisposition musste auch ich nochmal meine Reisepläne ändern - mein Ticket war nämlich verschwunden. Also überlegte ich mir spontan, dann doch einen Tag eher zu fahren und fand auch eine recht günstige Busverbindung von Kopenhagen nach Berlin und später nach Dresden.

Kopenhagen war ein schönes, aber auch sehr teures Pflaster. Am ersten Abend war ich noch an den touristischen Höhepunkten - kleine Meerjungfrau, Residenzschloss, Christiania - und die nächsten Tage haben wir es uns hauptsächlich gutgehen lassen: Bummeln durch die Straßen, Bestaunen der mehrtägigen Abifeiereien, Gespräche über Gott, die Welt und die Liebe. Das Tivoli und die wahrscheinlich sehenswerten Museen haben wir halb aus Geld- und halb Zeitgründen links liegengelassen.

Am 30. Juni, nach einem traurigen EM-Finale und der zweiten Nacht im Turnhallenhostel ging es dann schon nach Hause. Die letzten Kronen gingen auf der Fähre von Gedser nach Rostock für Salat und Mitbringsel-Schokolade drauf, und so kam ich mittellos abends um acht in Dresden an.

Und jetzt bin ich wieder hier. Im Süden. Alles ist warm und so viele Leute auf der Straße, der Elbe, der Uni. Zeit zum Baden gehen und Leben sortieren!

Freitag, 27. Juni 2008

Hej-då Sverige!

In einer Stunde bin ich wohl nicht mehr in Schweden - ich sitze gerade bei meinem Malmöer Gastgeber im Wohnzimmer, schau nach draussen und frage mich, ob wir es halbwegs trocken über die Öresund-Brücke schaffen. Denn heute regnet es schon den ganzen Tag, mal mehr und mal weniger stark.

Dafür waren die letzten Tage eigentlich richtig schön. Nachdem ich mich entschlossen hatte, statt einer langsamen Südwärtsreise den Zug nach Borås zu meinen Verwandten zu nehmen, regnete es sich dort noch ordentlich aus (aber da hatte ich ja ein Dach über dem Kopf und ausserdem den besten schwedischen Grossonkel der Welt nebenan). Am Dienstag fuhren Ralf und ich weiter ans Meer, wo wir zusammen mit der jüngeren Verwandtschaft noch anderthalb richtig schöne Tage verbracht haben. Inklusive Meerbaden, Quallenwerfen, Eisessen, Museumsbesuch in Varberg und Deutschland-Halbfinale. Tack så mycket, kann ich da nur sagen!

Jetzt freu ich mich auf drei Tage Kopenhagen und dann auf zu Hause, meine Familie, den Nachwuchs und meine Freunde. Vi ses snart!

Samstag, 21. Juni 2008

Das war wohl nix...

Eigentlich wollte ich jetzt hier einen langen, ausführlichen, um Mitleid heimschenden Artikel schreiben über Midsommar und wie wir die traditionellen Feierlichkeiten wegen dem Mistwetter verpasst haben (wir haben nämlich bis halb zwölf gewartet, bis der Regen weniger wurde, wir aus dem Zelt treten konnten und sind pitschnass um eins im Hostel Karlstad angekommen, wo wir uns erstmal trocknen wollten). Aber jetzt habe ich nur noch 15 Minuten Internet und will noch ein paar Emails nach Deutschland schicken.

Nur soviel: es war nicht mein letztes Midsommar in Schweden, denn ich will wenigstens einmal in meinem Leben um einen Midsommarbaum tanzen!

Dienstag, 17. Juni 2008

Östersund

Nun bin ich doch nochmal ans Internet gekommen, hier im Arbeitszimmer meiner Gastgeber. Die haben mich gestern zusammen mit einem Freund vom Bahnhof abgeholt und nach einem kleinen ICA-Einkauf haben wir zuhause bei Morotskaka und Kaffee Fussball geguckt. Deutschland-Österreich, mit "positiven" Ausgang und Platzverweis für die Schiedsrichter - nur dass keiner wusste warum.

Heute bin ich nun ein bisschen durch die Stadt gelaufen, versehentlich in den falschen Bus gestiegen und habe damit noch die Insel Frösön besichtigt, bevor es plangemäss ins Industriezentrum ging. Dort habe ich im "Motorhuset" meinen ersten Motoradhelm erstanden, der ab morgen fleissig genutzt wird. Mittag ass ich mit meinen Gastgebern in einem Restaurant mit Dachterasse, bei herrlichem Wetter.

Kultureller Höhepunkt war wahrscheinlich Jamtli, ein Freiluftmuseum über das Leben in Jämtland (so heisst das hiesige Staatsgebiet oder "län") früher. Leider waren die Aktivitäten noch auf ein Minimum begrenzt, weil die Saison erst zu Midsommar beginnt. Das angeschlossene Museum bot dann aber trotzdem noch viele Informationen.

Und jetzt? Bin ich wieder in der schönen Wohnung in Nord-Östersund und lasse den Tag Tag sein. Später schauen wir sicher noch nen Film...

Sonntag, 15. Juni 2008

20+

Leute, ich bin nervös!

Habe gerade versucht, meine ganzen Nicht-Urlaubs-Sachen in den Koffer zu stopfen und bin mit dem Platz gerade noch hingekommen. Gleich fahr ich nämlich in die Firma, verpacke das Ganze nochmal als Postsendung und lasse es mir nächste Woche per Postweg zusenden. Freundlicherweise auf Kosten des Betriebs.

Begrenzung der Postsendung: 20kg. Das ist genausoviel, wie ich hinzu auf dem Flug mitnehmen konnte. Nur dass ich damals Laptop und Klarinette im Handgepäck hatte. Dafür nehm ich ja jetzt einiges auf die Reise mit. Eigentlich müsste es also hinhauen, aber irgendwie fühlt sich der Koffer doch recht schwer an...

Wie auch immer, im Notfall gebe ich den Laptop einzeln auf. Das bedeutet also: kein Blogeintrag mehr in absehbarer Zeit. "Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche ein paar schöne Sommerwochen."

Und tschüss.

[NACHTRAG: Als ich mit schweren Koffer in der Firma ankam, grüsste mich ein sächsischer Kollege und ich fragte ihn, ob er mir beim Verpacken helfen kann. Daraufhin meinte er, dass es auch viel einfacher ginge - nächste Woche fährt er und ein anderer Sachse per Auto gen Heimat und könnte die Sachen auch einfach mitnehmen. Also Koffer unverpackt wieder mit nach Hause genommen, aufgeatmet und sich darüber gefreut, Sächsin zu sein!]

Samstag, 14. Juni 2008

Jedem seine Stuga

Bevor ich das Land der unbegrenzten sozialen Sicherheit verlasse, möchte ich noch einmal über die wohnlichen Verhältnisse hier schreiben. Die erinnern auf den ersten Blick nämlich stark an das Land der angeblich unbegrenzten Möglichkeiten (wenn man 10 Fingerabdrücke abgibt, sich online anmeldet und immer fein höflich zu den Zollpersonen ist), auf den zweiten und dritten Blick zeigt sich aber die schwedische Wohnkultur...

Der erste Blick also: der Anteil an Hausbesitzern in Schweden ist mit 65% im Vergleich zu den deutschen 43% sehr hoch. Damit liegen sie zwar noch weit hinter den Norwegern mit 86% zurück, aber immerhin besitzt mehr als jeder zweite ein Haus, in dem er auch tatsächlich wohnt. Und diese Häuser, besonders die neuen, haben meist etwas amerikanisches - oft sind sie nur eingeschossig, so gut wie immer aus Holz und ihre Dämmung lässt zu wünschen übrig. Warum sollte man sich auch Gedanken darüber machen, wenn Energie- und Wasserpreise "dank" der Mischung aus Wasser- und Atomkraft so gering sind? Übrigens haben die meisten Wohnungen Elektroheizung.

Auf den zweiten Blick: die Mieten und Mietshäuser sind - im Gegenteil zu den USA - gar nicht so schlecht! Für unsere geschätzten 60qm mit Wohnzimmer, zwei kleinen Schlafzimmern, Küche und Bad bezahlt die Firma immerhin nur knappe 500 €. In Dresden müsste man da schon noch mindestens 100€ drauflegen, allerdings ohne die Annehmlichkeiten, die hier gleich inklusive sind: Waschkeller mit modernen Waschmaschinen, Trocknern und dazu noch eine Sauna, die nach Anmeldung privat genutzt werden kann. Wird leider gerade repariert.

Und nun der dritte Blick: auch wenn man nur zur Miete wohnt, heisst das nicht, dass auf Grundstückseigentum verzichtet wird. Das Zauberwort heisst "Stuga" und ist hier in Lappland der Grund dafür, warum im Sommer viele Geschäfte am Wochenende komplett schließen und in der Woche verkürzen. Sommertime is stuga-time! Bei ca. 9,1 Mio Einwohnern und 860 000 Freizeithäuschen kommt so jede dritte Familie auf ein eigenes Häuschen im Grünen. Und dort wird: gelesen, gebadet, gebastelt aber vor allem renoviert und gestrichen. Das typische Schweden-Häuschen will ja auch weiterhin hübsch rot deutsche Touristen anstrahlen. Falls sie sich jemals mitten in den Wald verlieren.

Freitag, 13. Juni 2008

Freitag der 13.

Da isser mal wieder, der Freitag mit der bösen Nummer. Wobei ja die 13 in manchen Kulturen eher Glück als Pech bringt. Schauen wir mal, wie sieht's denn heute aus:

- unruhig geschlafen, halb sieben aufgestanden
+ Fikapaus
- Regen
+ letzter Arbeitstag
- Kälte
+ Abschiedsparty abends
- aber wer weiss, ob ich die magischen 5 Personen schaffe...
+ 4 von 5 Lernkapiteln fertig
+ Übernachtung in Kopenhagen gefunden
+ Resteintrittskarten zur Schwimmhalle verkauft
+ Bahntickets bezahlt

Fazit: nix mit schwarzer Tag, heute wird gefeiert!

Donnerstag, 12. Juni 2008

Ice, ice, baby!

Heute ist mein vorletzter Tag auf Arbeit und da morgen schon jemand Kuchen mitbringt, hab ich meinen "Ausstand" vorverlegt. Allerdings wird's nix Selbstgebackenes geben, sondern solides Supermarkt-Eis.

Dazu sollte ich vielleicht in die letzte Woche zurückgehen: bei 20 Plusgraden sass die halbe Bürobelegschaft draussen beim Mittagessen und stöhnte über die Hitze. Irgendwer liess das Wort "Glass" (=Eiscreme) fallen und plötzlich kam eine halbstündige Unterhaltung über Speiseeissorten, Vorlieben und Wer-denn-ab-dem-nächsten-Tag-Eisholer-wird in Gang. Ich selbst halte mich ja schon für einen Eiscremeliebhaber, aber ganz so lange habe ich es dann doch nicht in der Materie ausgehalten. Bin da wohl eher Kugeleis- und Ben&Jerry's-Spezialist als Tiefkühlregalkenner.

In dem Zusammenhang muss ich mal auf eine interessante Studie hinweisen, die ich bei markeneis.de gefunden habe. Da ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Speiseeis von Europäern im Jahre 2007 verglichen worden und führend sind... nicht die Italiener, auch nicht die Spanier... die Finnen mit 14,5 Litern. Dann folgen Norwegen (11,7l), Schweden (11,6l), Dänemark, Deutschland, Italien (jetzt!)... am Ende liegt Portugal mit 4 Litern. Fällt Euch was auf? Je nördlicher, desto mehr Eis!

Dabei gibt es in Gällivare zumindest noch nichtmal ein anständiges Eiscafé. Ich habe mein Kugeleis neulich im Kiosk gekauft und das war definitiv nicht handgemacht! Noch so eine Marktlücke...

Nun gut, in den Tiefkühlregalen bietet sich mehr Auswahl, es gibt nicht nur Magnum, Solero und Billigeis, sondern noch Waffelsorten wie zum Beispiel das Daim-Eis (gibt's auch bei Ikea) und nicht zuletzt eine nordische Spezialität: Lakritzeis. Brrrr!

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Waldwuffel (Gast) - 4. Mär, 22:04

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