Sonntag, 6. April 2008

Aktives Wochenende

Da die Freundin meines Mitbewohners gerade zu Besuch ist, haben wir dieses Wochenende die touristischen Höhepunkte Norrbottens angesehen: Kiruna, das Eishotel in Jukkasjärvi und die Elchfarm in Vittangi.

Los ging es gestern früh um neun. Da es seit Mittwoch wieder kalt und wolkig gewesen war, lag einiges an Schnee auf den Straßen, sodass wir uns nicht trauten, mit 110 km/h durch die Gegend zu brettern. Einige Schweden haben das aber doch getan und beim Überholen weiße Schneewirbel erzeugten, die immer wieder für nebelverhältnismäßige Sicht sorgten. Nichtsdestotrotz sind wir heil gegen um elf in Kiruna angekommen und bummelten dann erst einmal ein wenig durch die Stadt.



Für ein 16.000-Seelen-Städtchen war in Kiruna allerhand los. In der Touri-Info hörte man sowohl französisch als auch russisch und auf den Straßen sah man immer mal wieder einen Backpacker. Leider lud das Wetter nicht wirklich zum Spazieren ein, denn es schneite und windete unablässig. Ich bin also mit kurzen Zwischenaufenthalten in warmen Läden in Richtung Kirche gewandert und habe dort dann etwas Zeit verbracht. Die Kirche war wirklich beeindruckend, vollständig aus Holz und dank der vielen Fenster sehr hell.

Die beiden anderen trafen wenig später nach mir ein. Nach Kirchgang und Brotzeit im Vorraum entschlossen wir uns, noch einen Kaffee trinken zu gehen. So landeten wir im "Café Safari", einem zweigeschossigen kleinem Häuschen mit amerikanisch anmutendem Angebot: Cookies, Muffins, Cheesecake, Carrot Cake. Daneben natürlich auch die typisch schwedischen Kleinigkeiten wie Kanelbullar und Punschrulla. Kurz: genau mein Ding, nicht zuletzt auch wegen der studentischen Atmosphäre. Die Bude war proppevoll und während ich in der Schlange zur Bestellung stand, habe ich nicht wenige Kleinstadt-Begegnungen beobachten können. Vielleicht sollte ich in Gällivare auch mal in ein Café gehen...

Um drei waren wir schließlich in Jukkasjärvi am Eishotel. Ich will gar nicht viel Werbung dafür machen, das schafft allein der Name schon. Nur eins: der oder die Inhaber dort ist sicher Millionär. Schon der einfache Besuch des Hotels hat mich 25 € gekostet, eine Übernachtung ist mindestens sechsmal so teuer. Trotzdem ist das Hotel von Januar bis März fast vollständig ausgebucht, ganz zu schweigen von Zusatzeinnahmen durch Hochzeiten und Taufen in der Eiskirche. Es gab in der letzten Saison sogar eine Familie, die sich ein eigenes kleines Eishotel für den 21. Geburtstag ihrer Tochter haben bauen lassen. Dazu kommen Einnahmen aus den Icebars (ein Wodka "in the rocks" ca. 10 €), die es nicht nur in Jukkasjärvi, sondern auch Stockholm, Kopenhagen, London und Tokio gibt.

Übrigens kommen rund 80% der Übernachtungsgäste im Eishotel aus Großbritannien. Ganz anders verhält es sich in dem Elchpark in Vittangi, da sind nämlich 90% aus Deutschland. Das war nicht überraschend, immerhin sind Deutsche hier dafür bekannt, die Straßenschilder mitzunehmen und in Elch-Pullovern herumzurennen (wie gut, dass ich meinen zu Hause gelassen habe). Die Tiere sind aber auch wirklich eindrucksvoll!

Bevor wir jedoch zum Elchpark gefahren sind, besuchten wir erst einmal die Rentiere von Michael, einem Deutschen, der hier in einem Hotel arbeitet. Der ist gerade auf Heimatbesuch und hatte die drei Rene bei einem Bekannten untergebracht. Dieser fuhr uns per Schneemobil zum Gehege, wo wir die "Hubert", "Lumi" und [den dritten!] streicheln und füttern konnten. Später lud uns der ältere Mann noch in sein Haus ein und erklärte uns, wie die Sami ihre Tiere halten. Nachdem er Fotos von Jungtieren gezeigt und übers Wetter geplaudert hatte, verabschiedeten uns und machten uns auf den Weg zum Elchpark.

So ein männlicher Elch wird locker mal 2m groß. Der Elchpark-Betreiber war selbst über 1,80 m und trotzem gerade so groß wie die eine Elchkuh. Er hatte drei seiner vier Tiere mit Bananen angelockt und uns dann füttern und streicheln lassen. Das ist schon was anderes, als einem Pony über den Rücken zu streichen! Michael hat recht viele Fotos gemacht, von denen ich sicher noch eins nachreiche.

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Danke für den Artikel. Er trifft m.E. so manchen Nagel...
Waldwuffel (Gast) - 4. Mär, 22:04

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