Nachtspaziergang

Gestern nacht bin ich nach einer kleinen Geburtstagsfeier nach Hause gelaufen, zumindest ein Stückchen, denn ich wollte irgendwo entlang des Weges in die Bahn steigen. An der Haltestelle vor der Elbe hatte ich noch mehr als eine Viertelstunde, also ging's erstmal noch vorbei an den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Als ich schon die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte, flackerte mir statt einer Wartezeit das altbekannte Wörtchen "Verkehrsstörung" entgegen - ich dachte mir nix dabei und bin fein weitergelaufen, denn die nächste Station war nicht weit weg.

12 Gehminuten vor meiner WG las ich an der Haltestelle Hauptbahnhof Nord: "Umleitung. Bombenfund an der Münchner Straße 3". Dreimal dürft Ihr raten, auf welcher Straße ich in Dresden wohne! Bevor ich also weiter ins Verderben lief, wurde erstmal telefoniert - meine Mitbewohnerin war evakuiert worden, die Entschärfungsarbeiten sollten bis ca. 4 Uhr morgens dauern. Nach einer halben Stunde Durchquerung von Dresden-Altstadt konnte ich nun also wieder die Rückrichtung antreten - kurz nach Mitternacht lag ich endlich im Bett meines Freundes. Gut, dass wir nicht zusammenwohnen ;)

Hier die SZ-Nachricht zum Bombenfund
Lutzelchen (Gast) - 18. Jun, 11:25

Tja, hättest Du Dir ne Rikscha bestellt, hättest Du nicht so viel laufen müssen.

Na und die letzte Bombe, die sie in der Elbe gefunden haben und nicht entschärfen konnten, haben die ja extra in meinen Stadtteil Radebeul-Serkowitz gebracht, um sie hochgehen zu lassen. :-O

virtualmono - 18. Jun, 11:33

Tja... wenn wir uns schon noch mit 65 Jahre alten Bomben beschäftigen dürfen, dann frage ich mich, wann die Menschheit endlich begreift, daß Kriege keine Probleme lösen, sondern nur schlimmere produzieren...

MuTZelchen - 18. Jun, 13:19

Ehrlich, genau DAS hab ich auch gedacht!
theralf - 18. Jun, 21:29

Waas? Kriege bringen Geld, verdammt viel Geld! Deutsche Produkte sind auf dem welweiten Verteidigungsartikelmarkt seit jahrzehnten der Renner! Wo wären wir da ohne unsere mannigfaltige Liveerfahrung? Und die Soldaten! Wenn die unsere Wirtschaftsinteressen in Afghanistan oder wo auch immer nicht verteidigen könnten, wären die doch alle arbeitslos! Und der Staat kann sich doch zur Zeit wirklich nicht noch mehr Schmarotzer leisten, die ihm auf der Tasche liegen. Es gibt also nur Gewinner, auf allen Seiten. Und sollte mal jemand verletzt werden, dann war der sicher eh nur Terrorist, Aufständischer, Freiheitskämpfer, Moslem oder irgend sowas. Is doch alles das selbe! Und selbst 65 Jahre nach dem Abwurf der Bombe kann noch jemand seine Familie mit deren Entschärfung ernähren! Das ist mal ein nachhaltiger Exportartikel!
virtualmono - 19. Jun, 07:13

@THERALF - Du hast die Ironietags vergessen...

Aber im Ernst - es ist ja in der Tat so, daß da eine Menge Leute gar nicht mal schlecht dran verdienen. Das bringt es halt einfach wieder auf die einfache Formel: Schafft das Geld ab - damit wären sämtliche Probleme auf diesem Drecksplaneten auf einen Schlag gelöst ;-)
Tsoran (Gast) - 25. Jun, 18:49

@ Virtualmono: und dann? Soll ich dann meine Führungen für Ziegen, Kühe und Getreide anbieten. Und wenn kein Metzger von mir geführt werden will? Muss ich dann meine Kuh selber schlachten? Nein, ich bin sicher, dass das Geld einer der besten Erfindungen der Menschheit ist. Nur muss dem Menschen klar werden, dass Geld "nur" das Medium ist mit dem Arbeitsteilung möglich wurde und nicht das Endziel des persönlichen Strebens. Denn wenn man nach einem Medium strebt (und nicht nach den Werten, die damit gekauft werden können), führt dies zwangsläufig zu Unzufriedenheit und Aggression und somit zu Kriegen und Bomben in der Münchner Straße.

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