"Il y a quelques côtes"

Da mein linkes Knie und meine rechte Achillessehne mich daran erinnert haben, Sattelhöhe und Abstand zum Lenker zu adjustieren, wollte ich gestern nicht so viele Kilometer schrubben und habe mir eine "kleine" Runde von 43km bis nach Agen ausgesucht. Der gesamte Weg liegt am Canal du Midi, ist also abgesehen von den Auf und Abs an Schleusen seeeehr flach und in diesem Teil des Landes auch komplett alsphaltiert. Mir sind gestern wirklich viele Rennradler und auch einige Pilgerwanderer (Moissac ist einer der bedeutendsten Haltepunkte des französischen Jakobsweges) begegnet, und auch eine Dreiergruppe randwandernder Franzosen. Allerdings waren die so langsam, dass ich meine anfängliche Idee, zusammen mit ihnen nach Agen zu fahren, wieder verdrängt habe.

Leider fand sich bis zum Vorabend noch keinen Gastgeber, also habe ich die Couchsurfing-Profile nicht mehr sooo detailliert durchgelesen und stattdessen zwei kurzfristige Anfragen gestellt. Die erste mögliche Gastgeberin wollte abends ins Theater und empfahl mir, es bei jemand anderen zu probieren. Und siehe da, es fand sich ein sehr nettes, ebenfalls fahrradaffines Pärchen aus Laplume, ca. 15km südlich von Agen. In meiner Nachricht an die Gastgeberin schrieb ich, dass ich ein kleines Fußproblem hab und sie antwortete "Mais il y a quelques côtes" - was ich sinngemäß mit "Aber hier gibt's ein paar Hügel" übersetzte. Man muss es ja nicht zu genau nehmen, schlimmer als mein Arbeitsweg in Tübingen kann's nicht werden. War's auch nicht - aber etwa ebenso steil und das für gefühlte zehn statt zwei Kilometer. Mit Gepäck, versteht sich ;-)

Die Anfahrt hierher hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn ehrlich gesagt wurde es auf dem Canal du Midi mit der Zeit ziemlich langweilig. Außer natürlich in Stadtnähe, wo die Frühlingssonne die Leute zum Spazierengehen rausgelockt hatte und ich einen Beinahe-Unfall durch Zuleisefahren verursacht habe. Erinnert mich ein bisschen an den Elberadweg... und nein, hier möchte ich nicht im Sommer radfahren!

Jetzt hab ich also gerade in Laplume, dem höchsten Ort der Umgebung mit toller Aussicht in alle Richtungen, gefrühstückt und wappne mich für die Abfahrt in Richtung Casteljaloux. Dabei geht's vorbei an Nerac, wo Henri IV. gelebt hat. Einen wunderschönen guten Morgen!

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Danke für den Artikel. Er trifft m.E. so manchen Nagel...
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Zuletzt aktualisiert: 29. Mär, 15:03

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