Montag, 27. April 2015

Erinnerungen auffrischen

Rottweil war auf meiner Reise der letzte "echt" touristische Zwischenstopp: ein Ort, den ich noch nie zuvor besucht hatte, in dem ich bei einer mir bis dato unbekannten Person übernachtet und neue Aspekte des Kleinstadtlebens erfahren habe. So habe ich gelernt, dass ich mich zufällig im ältesten Städtchen Baden-Württembergs befand - allerdings im demographischen, nicht im stadtgeschichtlichen Sinne.

Zum Ausgleich bin ich am nächsten Tag gleich in die jüngste Stadt des Südwestens gefahren. Eine Stadt, in und mit der ich schon durchaus ein paar Erfahrungen sammeln konnte: Tübingen. Vor fast genau einem Jahr habe ich dort versucht, mich für ein paar Monate heimisch einzurichten, mit allem was in einer Studentenstadt dazugehört: WG-Leben, Kneipenausflüge, im Park rumsitzen und lesen. Einziger Haken: ich war damals kein Student, auch nicht formal mit Promotionsvorhaben, sondern gehörte zu denen, die täglich "ins Geschäft" gehen und dort ihrer Arbeit nachgehen. Und wie es sich für das wohnungsumworbene Tübingen gehört, habe ich damals auch nicht in der Innenstadt, sondern in einem dörflichen Stadtteil gewohnt und bin jeden Tag einen kleinen, aber herrlich steilen Berg zu meinem Arbeitgeber geradelt. Eine tägliche (Tor)Tour, die mir das Selbstvertrauen für meine Frankreich-Reise gegeben hat.

Es war eigenartig (und) schön, wieder in der Gegend zu sein. Als erstes erkannte ich die Burg Hohenzollern rechterhand, später las ich die ersten Ausschilderungen für Tübingen und schließlich, hinter dem letzten Anstieg kurz vor Rottenburg, lachte mich die Wurmlinger Kapelle an, die ich früher auch jeden Tag auf dem Heimweg anschauen konnte. Die Dörfer, die ich dann durchquerte, hatte ich schon im Kopf: Kiebingen, Bühl, Kilchberg... und zuguterletzt Weilheim, meinem Zuhause für ein halbes Jahr. So war auch die WG meine erste Anlaufstelle, wo ich Schweizer Kekse und Schokolade zu Kaffee und Kuchen dazustellte. Eigentlich wollte ich gegen 19:00 Uhr bei einer Freundin im Stadtteil Lustnau sein, radelte dann aber doch erst mit dem Sonnenuntergang los.

Aus geplant einem Tag Tübingen wurden zwei, davon ein nostalgischer inklusive Ausflug zur ehemaligen Arbeitsstätte und ein zweiter touristischer mit Berliner Freundin und Museumsbesuch. Beide Tage haben gutgetan, und ich hatte wirklich keinen Bedarf, meinen Rechner herauszuholen. Dieses Bedürfnix pflanzte sich auch an den folgenden zwei Tagen fort... Stuttgart stand bzw. steht auf dem Programm, und auch hier gibt es genug Orte und Menschen, an bzw. mit denen ich Erinnerungen auffrischen möchte.

Nach einem unverhofften samstaglichen Ludwigsburg-Ausflug in "Dresdner" Begleitung war mein gestriges Tagesprogramm gespickt von alten Bekannten: mit vier Freunden aus Dresdner TU-Bigband-Zeiten ging's in den gemischt zoologisch-botanischen Garten "Wilhelma", wo wir Tieren und Kindern beim Spielen zugucken konnten, selbstgebackenen Kuchen verspeisten und ganz nebenbei noch Neuigkeiten der letzten Monate austauschen konnten. Das Wetter erwies sich als gnädig und hat uns lediglich im Gorillahaus etwas länger verweilen lassen. Nach der Verabschiedung der Karlsruhe-Augsburger Connection gab's noch einen Balkonkaffee in Bad Cannstatt und später Speis und Trank in der Stuttgarter Innenstadt. Ein wunderbarer Tag mit Freunden, vielen lieben Dank!

Da ich am Donnerstag bereits wieder in der (gaaanz alten) Heimat sein möchte und der Wetterbericht in Kombination mit meiner Etappenplanungshöchstgrenze (100km) die komplette Heimreise per Rad unmöglich macht, beende ich hiermit den offiziellen - oder vielleicht auch einfach nur ersten - Teil meiner Radfernreisear . Luigi und ich machen es uns jetzt erstmal noch ein, zwei Tage in Süddeutschland gemütlich, bevor wir uns mit motorisierten Wagen nach Hause fahren lassen. Ganz sicher ist: wir kommen wieder und fahren die letzten 500km von Stuttgart nach Dresden ganz sicher noch einmal ab!

Es gibt noch vieles, über das es sich zu berichten lohnt und vielleicht lege ich hier in den nächsten Tagen auch noch ein paar Eindrücke von meiner Reise nach... wenn nicht, seid gespannt auf das nächste Abenteuer ;-)

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Danke für den Artikel....
Danke für den Artikel. Er trifft m.E. so manchen Nagel...
Waldwuffel (Gast) - 4. Mär, 22:04

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